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Katschberg hat sich auf die jungen Skifahrer spezialisiert

Katschberg hat sich auf die jungen Skifahrer spezialisiert

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Wintersport, Kinderberg, Katschberg, Österreich, Ski, Familie, Winterurlaub, Reise, Touristik Foto: Landal
Die Skiregion Katschberg liegt an der Grenze zwischen Kärnten und Salzburger Land. Vor allem jungen Wintersportlern bietet die Erlebniswelt viel Spaß.

Essen. 

Die lauten Kommandos sind nicht zu überhören: „Pizza, Pizza, Piiizza!“ Sekunden später tönt es: „Pommes, Pooommes!“ Anders als vermutet schallen die Rufe nicht durch ein Schnellrestaurant, sondern über die schneebedeckten Hänge der Katschberghöhe. Hier, an der Grenze zwischen Kärnten und Salzburger Land, liegt das Epizentrum für kleine Anfänger, die ihr Heil auf zwei Brettern suchen. Gleich fünf Skischulen in dem kleinen Ort haben sich auf die Ausbildung der jüngsten Skifahrer spezialisiert. Und dazu gehört auch, dass man sich beim pädagogischen Konzept voll auf die Zielgruppe einstellt.

„Pizza, Pizza. Jetzt Pommes!“, klingen erneut die Kommandos. Die Kinder wechseln spielerisch vom Schneepflug in die Abfahrtsposition – so langsam wird einiges klar. 1661 Meter über dem Meer ist in der Skiregion Katschberg eine regelrechte Erlebniswelt entstanden, die den Kids die ersten Schwünge erleichtern soll. Aufgeboten wird so ziemlich alles, was die Kleinsten beeindruckt oder ihnen den Einstieg am Hang erleichtert.

Maskottchen gegen Abschiedsschmerz

Der Start in den Skitag beginnt schon damit, dass lebensgroße Stoffmaskottchen namens Bollo, Katschi oder Bobo die Kinder morgens an ihrer Unterkunft abholen. So wird der aufkommende Abschiedsschmerz auch gleich im Keim erstickt. Auf der Piste dann sorgen magische Zauberteppiche (Förderbänder) oder spezielle Skilifte für den sanften und einfachen Transport. Bergab können schließlich sprechende und gackernde Comicfiguren umrundet oder durchfahren werden. Und wenn es einmal frostig kalt sein sollte, warten sogar Wärme-Pavillons auf die VIP-Kids. Böse Zungen sprechen ob des Angebots von einer „Kinder-Skischul-Fabrik“. Andere von einer klaren und konsequenten Spezialisierung auf eine wichtige Zielgruppe – Familien mit kleinen Kindern.

Bei allem Für und Wider: Die Logik hinter dem Konzept ist unumstritten. Denn sind die Kinder mit Programm und Betreuung zufrieden, sind es die Eltern in aller Regel auch. Und in Zeiten großer Nachwuchssorgen für den Skisport insgesamt, freut man sich grundsätzlich über alle Versuche, diesen Trend umzukehren.

Hier am Katschberg gibt es jedenfalls keinen Weg zurück. „Für uns ist es ein wesentlich größeres Risiko, die Bedürfnisse aller Zielgruppen abzudecken, als das Risiko, dass wir uns ausschließlich auf die Familien konzentrieren“, berichtet Stefan Brandlehner, Direktor der Tourismusregion. Entsprechend sucht man wilde Funparks, lärmendes Après Ski oder Spezialangebote für Snowboarder entlang der 70 Pistenkilometer des Skigebiets vergeblich.

Nicht groß, aber abwechslungsreich

Brandlehner weiß indes nicht nur die Skischulen, sondern auch die wichtigsten Unterkunftsanbieter des Orts hinter sich. Die drei größten Betriebe haben sich auf dem Sonneplateau ebenso konsequent auf die Zielgruppe ausgerichtet. Das Familienhotel Hinteregger, zwei Falkensteiner-Hotels (darunter der ehemalige Robinson-Club Katschberg) sowie ein großer Landal-Ferienpark für Selbstversorger direkt am Übungshang gelegen, bieten ganz selbstverständlich eine Reihe an Zusatzleistungen und Services für die Kids.

Skifahrende Eltern oder Großeltern kommen indes ebenfalls nicht zu kurz. Das Skigebiet selbst ist zwar nicht übermäßig groß, aber dennoch abwechslungsreich – und vor allem schneesicher. Meist geht es über breite und übersichtliche Pisten Richtung Tal. Nicht umsonst wurde die sechs Kilometer lange Abfahrt hinunter nach St. Margarethen kurzerhand zur „A1“ erklärt. Dankenswerterweise wird auf der Pisten-Autobahn jedoch keine Maut verlangt. Wirklich tiefschwarz ist hingegen nur eine einzige Piste. Auf der 2500 Meter langen Direttissima-Abfahrt werden teilweise 100 Prozent Gefälle gemessen. Gerade vormittags, wenn der Schnee noch hart und vereist ist, ist diese Abfahrt auch für geübte Skifahrer alles andere als ein Kinderspiel.

Einkehrschwung zur Mittagszeit

Spätestens zur Mittagszeit erfolgt der erste Einkehrschwung zurück auf der Katschberghöhe, die streng genommen eine Ansammlung von Unterkünften und Restaurants ist. Mehrere Hütten laden nun zur Rast im Sonnenschein. Wirklich originell sind die Speisen nicht, aber es geht schnell und die Preise bewegen sich im Rahmen. Familienfreundlich: Alle Hütten servieren auf Wunsch kühles Leitungswasser zum symbolischen Preis von 50 Cent.

Großes Plus der Katschberghöhe sind zudem die kurzen Wege zur jeweiligen Unterkunft. Egal ob Vier-Sterne-Hotel, Ferienwohnung oder Pension, schon nach wenigen Gehminuten ist garantiert die nächste Piste erreicht. Das alles hat natürlich auch seinen Preis: Familien können zumindest während der Wintersaison eher nicht auf Schnäppchenangebote hoffen.

Abends warten im Ort nun keine großen Attraktionen mehr. Braucht es auch nicht, schließlich sind die Kids vom intensiven Skitag bereits ausgepowert. Für die, die dennoch Energiereserven haben, bietet sich eine Fackelwanderung zur Gamskogelhütte an. Der Geschäftsführer des Landal Ferienparks persönlich stapft mit den Gästen den Berg hinauf. Die Kleinen bestimmen das Tempo, es wird gelacht und geschnauft. Die Kulisse ist traumhaft. Sternenhimmel, glitzernder Schnee, das ganze Programm. Nach der Stärkung auf der Hütte beginnt die Rodelgaudi hinab in den Ort. Zurück zu Bollo, Bobo und Katschi, zurück zu Pizza und Pommes. Zurück auf den Kinderberg. Morgen wird wieder ein schöner Tag.