Veröffentlicht inReise

Der Reisepass als Erinnerungsstück für schöne Urlaubsmomente

Der Reisepass als Erinnerungsstück für schöne Urlaubsmomente

Rund 30 Millionen Reisepässe sollen in Deutschland im Umlauf sein. Das Büchlein, dass seit 2009 auch „ePass“ genannt wird, ist für viele Reisende ein Erinnerungsstück. Auch wenn der Reisepass schon verfallen ist, behalten ihn viele um an die schönen Urlaubsmoment zurückdenken zu können.

Essen. 

Eigentlich gehört er uns gar nicht, unser Reisepass. Dieses bordeauxrote Büchlein mit goldfarbener Prägung, ohne das wir unser Fernweh gar nicht lindern könnten. „Eigentum der Bundesrepublik Deutschland“ steht auf der hinteren Umschlaginnenseite. Rund 30 Millionen Reisepässe sollen in Umlauf sein, oft vielfach mit schicken Visastempeln und anderen Aufdrucken der Ein- oder Ausreise in ferne Länder geschmückt. Schließlich können erwachsene Urlauber ab 24 Jahren den Reisepass zehn Jahre lang nutzen. Wer jünger ist, muss das 32 Seiten fassende Heftchen nach sechs Jahren erneuern lassen.

Die Bestellung erfolgt immer persönlich beim Bürgeramt der Heimatstadt. Der Reisepass von heute ist ein sogenannter biometrischer, die Kunststoffkarte mit den persönlichen Angaben enthält einen Chip, auf dem diese Daten sowie seit Juli 2009 das digitale Lichtbild und zwei Fingerabdrücke gespeichert sind. Diese hinterlegten Daten im „ePass“, auch „Europapass“ genannt, sollen die Sicherheit gegen Fälschung und Missbrauch erhöhen und helfen andererseits, die Kontrollprozesse beim Grenzübertritt zu automatisieren.

Freilich passt man im Ausland gut auf seinen Reisepass auf. Dennoch kommt es zu Verlusten und Diebstählen. Ein Urlaubserlebnis, das jeder vermeiden möchte, doch man sollte sich vor der Reise damit auseinandersetzen und Vorbereitungen treffen. Das Auswärtige Amt rät zu „Kopien der wichtigsten Reisedokumente wie Pass, Flugtickets, Kreditkarten, Impfausweis“. Diese Blätter sollten während der Reise getrennt von den Originalen im Reisegepäck aufbewahrt werden. Alternativ könnten die Dokumente eingescannt und in einem E-Mail-Postfach oder Webspeicher hinterlegt werden. Bei einer Internetverbindung ist der Zugriff dann von überall her möglich.

Ablichtungen ersetzen nie das Original

Wichtig, so heißt es im Außenministerium, sei es, alle Seiten des Passes zu kopieren, also neben den Datenseiten auch diejenigen mit benötigten Visa. Da manche Staaten für die Ausreise auch den Einreisestempel sehen möchten, kann eine Kopie oder ein Foto desselben durchaus Sinn machen.

Zwar ersetzen die Ablichtungen bei der Ausreise nie die Originaldokumente, doch sie können später in den deutschen Botschaften oder Konsulaten im Ausland die Ausstellung von Ersatzpapieren erleichtern.

Kommt der Reisepass im Urlaub weg, können die Auslandsvertretungen auf zwei Arten für Ersatz sorgen. Einmal mit einem vorläufigen Reisepass mit grünem Umschlagdeckel, ohne Kunststoff-Passkarte und mit einer maximalen Gültigkeit von einem Jahr. Die Alternative ist der sogenannte Reiseausweis, der nur einen Monat gültig ist. Im Unterschied zum vorläufigen Pass berechtigt der Reiseausweis nur zur Rückkehr nach Deutschland und nicht zur Weiterreise in andere Länder. Er kann allerdings am schnellsten ausgestellt werden, da hierfür nicht die Genehmigung der Heimatbehörde eingeholt werden muss.

Nun kommt es genauso vor, dass das gute Stück kurz vor Abreise in den Urlaub verloren geht oder nicht mehr auffindbar ist. In diesem Fall können die deutschen Behörden bei Städten und Gemeinden in der Regel innerhalb von drei bis vier Werktagen gegen einen Aufpreis einen endgültigen Reisepass ausstellen. Sonst dauert das in der Regel runde drei Wochen. Eine noch schnellere Möglichkeit bietet der ein Jahr gültige vorläufige Reisepass, der binnen weniger Stunden zu bekommen ist. Allerdings ist mit Einschränkungen zu rechnen, beispielsweise bei Trips in die USA, dann wird ein Visum notwendig.

Die Preise für den Passservice sind in der Passverordnung des Bundes festgelegt und gelten für alle ausstellenden Behörden gleichermaßen. Bei einer Antragstellung nach Vollendung des 24. Lebensjahres kostet der zehn Jahre lang gültige 32-Seiten-Pass derzeit 59 Euro, die 48-Seiten-Variante 81 Euro. Muss es schnell gehen, werden für die Expressausstellung 91 beziehungsweise 113 Euro fällig.

Ein Erinnerungsstück

Für viele Reiselustige ist der Reisepass nicht nur ein wichtiges Gebrauchs-, sondern auch ein Erinnerungsstück. Nach Ablauf der Gültigkeit wird das alte Dokument von den Behörden bei der Pass-Neuausstellung entwertet. Derart kupiert kann es noch Jahrzehnte lang an die schönen Reisen erinnern – und gehört einem dann wirklich.