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Zwei Drittel der Lehrer in NRW gehen vorzeitig in Pension

Zwei Drittel der Lehrer in NRW gehen vorzeitig in Pension

Die Zahl der NRW-Landesbeamten im Ruhestand nimmt weiter zu. Viele gehen vorzeitig in Pension, das Renteneintrittsalter steigt aber langsam an.

Düsseldorf. 

Fast zwei Drittel der Lehrer in Nordrhein-Westfalen gehen vorzeitig in Pension. Von 7145 Pädagogen, die 2014 in den Ruhestand gingen, quittierten 42 Prozent den Dienst mit 63 Jahren. Weitere 10,6 Prozent schieden vorzeitig wegen Dienstunfähigkeit aus und 12,8 Prozent waren schwerbehindert. Nach Angaben des Landesamts für Statistik (IT.NRW) erhöhte sich die Zahl der Pensionäre Ende 2014 auf insgesamt 148 500 Ruhestandsempfänger – für 2024 wird in NRW der Höhepunkt mit 165 000 Pensionären erwartet.

Polizisten arbeiten bis 62

Nach Angaben der Rentenversicherung hat sich aber insgesamt der Renteneintritt seit 1997 bundesweit um zwei Jahre verzögert. 2014 gingen Männer im Schnitt mit 64,3 Jahren in Rente, für Frauen stieg das durchschnittliche Zugangsalter in die Rente auf 64 Jahre. Die Durchschnittsrente für Männer betrug 975 Euro, für Frauen 533 Euro im Monat.

Seitdem die Regelaltersgrenze seit 2012 schrittweise von 65 auf 67 Jahre heraufgesetzt wird, gilt auch für Beamte die höhere Pensionsgrenze. Auch Polizisten und Feuerwehrleute müssen künftig bis zum 62. Lebensjahr – statt wie bisher bis 60 Jahre – im Dienst bleiben, wenn sie keine Abschläge hinnehmen wollen. Das hatte zur Folge, dass auch im Öffentlichen Dienst das faktische Renteneintrittsalter angestiegen ist.

Insgesamt ist die Zahl der in den Ruhestand versetzten Landesbeamten und Richter 2014 um fast zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Erstmals wurden in einem Jahr mehr als 10 000 Landesbeamte und Richter pensioniert. Durch die geburtenstarken Jahrgänge lag die Zahl der neuen Ruhestandsempfänger rund 40 Prozent höher als im Jahr 2005. Bei Lehrern hat sich die Zahl der Neu-Pensionäre gegenüber 2005 sogar von damals 3548 auf 7145 erstmalige Ruheständler mehr als verdoppelt.

Deutlich rückläufig ist hingegen die Zahl der Landesbeamten, die wegen Dienstunfähigkeit aus dem Berufsleben ausschieden. Schieden 2005 noch rund 1600 Beamte (darunter rund 1280 Lehrer) aus gesundheitlichen Gründen aus dem Dienst aus, so waren es im vergangenen Jahr nur noch 1180 (Lehrer: 760).

Mehr Rentner arbeiten

Neben der Tatsache, dass mehr Beschäftigte innerhalb und außerhalb des öffentlichen Dienstes auch aufgrund der Abschläge später in Rente gehen als früher, ist auch die Erwerbstätigenquote im Rentenalter in Deutschland gestiegen. Insgesamt arbeiten fast neun Prozent der 65- bis 74-Jährigen – im Jahr 2005 waren nur fünf Prozent dieser Altersgruppe neben der Rente erwerbstätig. Der Deutsche Gewerkschaftsbund sieht darin einen Beleg für die drohende Altersarmut der Rentner.