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Caritas und Diakonie werfen DAK Leistungsverweigerung vor

Caritas und Diakonie werfen DAK Leistungsverweigerung vor

Hagen. 

Die Caritas im Bistum Essen und die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe erheben Vorwürfe gegen die DAK-Krankenkasse. In Dutzenden Fällen soll die Kasse die Zahlung für ärztlich verordnete Leistungen verweigert haben, die von ambulanten Pflegediensten übernommen werden. Es geht unter anderem um Insulingaben und das Anziehen von Kompressionsstrümpfen.

„Die Kasse will Patienten zwingen, dass Verwandte oder Nachbarn diese Leistungen übernehmen“, sagte Caritasdirektor Andreas Meiwes. Hintergrund: Die DAK hat offenbar Fragebögen an Patienten verschickt, in denen gefragt wird, ob Angehörige, Freunde oder Nachbarn Pflegemaßnahmen übernehmen könnten. In Baden-Württemberg hat es bereits Hunderte Beschwerden wegen dieser Fragebögen gegeben. Der Bundesbeauftragte für Datenschutz prüft diese Beschwerden.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hält das Vorgehen der Krankenkasse für „grenzwertig“. Zwar sei es üblich, dass Angehörige die so genannte Behandlungspflege übernehmen. Aber diese Entscheidung müsse ein Arzt treffen, nicht die Krankenkasse. Patienten sollten die Fragen erst nach Rücksprache mit einem Arzt beantworten.

Die DAK erklärte auf Nachfrage, sie habe den umstrittenen Fragebogen zurückgezogen. Er werde überarbeitet. Die Ablehnungsquote bei Leistungen in der häuslichen Krankenpflege sei erfahrungsgemäß sehr gering.