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Ärzte ohne Grenzen richten Klinik im Norden Syriens ein

Ärzte ohne Grenzen richten Klinik im Norden Syriens ein

Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat ein Krankenhaus im Norden Syriens errichtet. 90 Prozent der Patienten seien Opfer des Bürgerkriegs. Die Klinik befindet sich in einem von Rebellen kontrollierten Gebiet. Den genauen Ort will die Hilfsorganisation aus Sicherheitsgründen nicht bekannt geben.

Paris. 

Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat im Norden Syriens in einem von Rebellen kontrollierten Gebiet ein kleines Krankenhaus aufgebaut. Die Klinik mit einer Kapazität von derzeit zwölf Betten, die auf 30 Betten ausgebaut werden kann, sei in Zusammenar“beit mit syrischen Ärzten eingerichtet worden, sagte MSF-Generaldirektor Filipe Ribeiro am Dienstag in Paris. Nach Angaben der Hilfsorganisation wurde die Klinik bereits vor zwei Monaten eröffnet, seitdem wurden dort mehr als 300 Menschen operiert.

90 Prozent der behandelten Patienten seien Opfer der Gewalt in dem Land geworden

Die Chirurgin Anna Nowak, die für Ärzte ohne Grenzen mehrere Wochen in der Klinik im Einsatz war, sagte, rund 90 Prozent der behandelten Patienten seien Opfer der Gewalt in dem Land geworden. Sie hätten Schussverletzungen erlitten, seien durch Granaten- oder Mörsersplitter oder durch nach Bombenbeschuss eingestürzte Hauswände verletzt worden.

Immer wieder komme für Verletzte jede Hilfe zu spät, weil diese aufgrund der Kämpfe und von Straßensperren nicht schnell genug in das Krankenhaus gebracht werden könnten.

Den genauen Ort der Klinik gab die Hilfsorganisation aus Sicherheitsgründen nicht bekannt. Seit Beginn der Gewalt in Syrien im März 2011 sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mehr als 23.000 Menschen getötet worden.(afp)