Veröffentlicht inPanorama

Was für ein Horror! Frau aus Kanada wird während ihrer Bauch-OP wach – und kriegt alles mit!

Was für ein Horror! Frau aus Kanada wird während ihrer Bauch-OP wach – und kriegt alles mit!

14945E00DC511E3E.jpg
ARCHIV - ILLUSTRATION - Ein Chirurg führt am 20.11.2014 im Operationssaal der Hochtaunus-Kliniken in Bad Homburg (Hessen) eine Gefäßoperation durch. (zu dpa „Krankenkasse: Kosten für Klinikaufenthalte variieren deutlich“ vom 15.01.2017) Foto: Arne Dedert/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
  • Der Kanadierin Donna Penner ist etwas Furchtbares passiert: Sie war während einer OP bei vollem Bewusstsein
  • Die „BBC“ hat sie interviewt und berichtet darüber ausführlich
  • Das, was Donna Penner passiert ist, ist kein Einzelfall!

Berlin. 

Das hier gehört definitiv zu den Dingen, die wir nie, nie, niemals miterleben wollen! Eine Kanadierin hat der „BBC“ erzählt, wie ihr 2008 etwas Furchtbares bei einer Bauch-OP passierte. Sie wachte aus der Narkose auf – vor dem ersten Schnitt! Und sie hat danach alles mitbekommen!

Der Fall, von dem Donna Penner dem Sender ausführlich erzählt hat, ist schon 2008 passiert. Bei der Kanadierin musste eine Laparoskopie durchgeführt werden, eine Bauchspiegelung. Ohne große Bedenken ging sie in die Klinik in der kanadischen Provinz Manitoba, in der sie auch zu Hause ist.

„Er hat gesagt: Das Skalpell bitte“

Zunächst sei auch alles ganz normal gelaufen, erzählt Donna. Infusion, Atemmaske – dann irgendwann der entspannte, tiefe Schlaf. Allerdings nur kurz.

„Ich bin wach geworden, es war alles ganz entspannt, und ich dachte, gut, du hast es hinter dir. Aber dann hörte ich den Chirurg sprechen. Und er hat gesagt: Das Skalpell bitte!“

Donna wollte sich bemerkbar machen, aber sie war durch ein Muskelrelaxans unfähig, sich zu bewegen. Ein gewöhnlicher Vorgang bei dieser Operation, damit die Muskeln im Bauchbereich locker bleiben. In diesem Fall aber führte es dazu, dass sich Donna nicht bemerkbar machen , nicht mal weinen konnte, aber alles mitbekam.

„Habe gemerkt, wie sie meine Organe bewegten“

„Ich habe die Schnitte gemerkt, habe gemerkt, wie sie meine Organe bewegten, habe gehört, was sie redeten“, erzählt Donna. „Ich habe keine Worte, um diesen Schmerz zu beschreiben“, sagte sie. Sie geriet in Panik.

„Das Beatmungsgerät hat nur siebenmal in der Minute Luft gegeben, obwohl mein Puls bei 148 war. Es hat sich angefühlt, als ob meine Lunge brennen würde.“

Nahtod-Erfahrung vor Ende der OP

Später merkte Donna, dass das Relaxans nachließ, dass sie ihre Zunge zumindest wieder ein wenig bewegen konnte. Der Narkose-Arzt bemerkte sie und nahm ihr die Atemmaske ab – jedoch wollte erst kein Atemzug gelingen.

„Ich war außerhalb meines Körpers, ich war nicht mehr auf der Erde, ich war irgendwo anders“, sagt Donna. „Die Angst war weg, der Schmerz war weg. Und ich habe eine Stimme gehört, die gesagt hat: „Was auch immer passiert, es wird dir gut gehen.“

Arzt entschuldigt sich unter Tränen

Donnas Gedanken entspannten sich, erzählt sie. Dann holten sie die Ärzte mit einem kräftigen Beatmungsschub zurück ins Leben. Später habe der Arzt geweint, sich mehrfach entschuldigt als sie über den Fehler bei der OP gesprochen haben. Donna aber blieb der Schmerz.

Sie musste eine Therapie machen, bis sie über die Erfahrung hinwegkam, darüber sprechen konnte.

Fälle wie der von Donna Penner sind selten, aber sie kommen vor. In Deutschland komme diese „Awareness“ bei 0,1 bis 0,2 aller Anästhesien vor. Ein geringer Anteil, aber angesichts der großen Zahl von OPs bedeutet dieser immer noch einige Tausend Fälle jährlich.

Viele Betroffene bekommen psychische Probleme

Laut „BBC“ tragen 40 Prozent aller Betroffenen eine psychische Beeinträchtigung davon, mal leicht, mal schwer.

Donna hat die Therapie wieder in die Spur gebracht. Sie kann jetzt darüber reden. Und sie sagt: „Ich will niemanden beschuldigen. Aber möchte, dass Menschen verstehen, dass so etwas passieren kann und dass es passiert.“

Wenn sie dadurch die Sensibilität für dieses Thema vergrößern könne, dann könne vielleicht doch noch „etwas Gutes aus dieser furchtbaren Erfahrung“ entstehen.“ (ba)