Ex-NPD-Chef Holger Apfel (43) hat eine Kneipe am Strand von Palma de Mallorca eröffnet. Der „Mallorca-Zeitung“ hat der geschasste Vorsitzende der Rechts-Partei verraten: In seiner Gaststätte sind „auch Linke oder Menschen anderer Nationalitäten willkommen“.
Palma de Mallorca.
Er ist wieder da: Holger Apfel wird Wirt auf Mallorca. Der ehemalige Bundesvorsitzende der rechtsextremen NPD hat Mitte Mai eine Kneipe am Strand von Palma de Mallorca eröffnet. Die „Maravillas-Stube“ hat Holger Apfel (43) gemeinsam mit seiner Frau Jasmin von einem deutschen Gastronomen übernommen.
In der „Mallorca-Zeitung“ (Mittwochsausgabe) hat Holger Apfel erklärt: Mit der Politik hat er abgeschlossen. Seine „Maravillas-Stube“ solle kein Treffpunkt der rechten Szene werden — hier seien „auch Linke oder Menschen anderer Nationalitäten willkommen“. Wenn ein Gast wegen Apfels politischer Vergangenheit bei der rechtsextremen NPD lieber das Lokal wechsele, müsse er das akzeptieren. „Wobei das Hier und Jetzt entscheidend sein sollte, nicht die Vergangenheit“, meint er.
Auf Mallorca sei Holger Apfel schon 40 Mal gewesen, heißt es in dem Bericht der deutschsprachigen Inselzeitung. Aber auswandern? Mit der Ideologie „seiner“ NPD ist das eigentlich nicht vereinbar. Die Partei schreibt sich regelmäßig auf die Wahlkampf-Fahnen, Auswanderung aus Deutschland zu stoppen.
2013 trat Holger Apfel als NPD-Chef zurück
Ende 2013 hatte Holger Apfel den Bundesvorsitz der NPD an den Nagel gehängt — mehr oder weniger freiwillig. Auch vom Amt des Fraktionsvorsitzenden im Sächsischen Landtag trat er zurück. Damals war von einem „dauerhaften Erschöpfungszustand“ die Rede. Nachdem er Udo Voigt den NPD-Vorsitz 2011 abgekämpft hatte, geriet Holger Apfel mehr und mehr unter Druck: Interne Querelen und Intrigen, leere Kassen und das schlechte Abschneiden der NPD bei den Wahlen sorgten für massive Kritik an seinem Führungsstil.
Nach dem Rücktritt verschwand Holger Apfel in der Versenkung. Offenbar, mutmaßt die Mallorca-Zeitung, hat der Ex-NPD-Chef und neue Kneipen-Chef die Zeit genutzt, um seine Auswanderungs-Pläne an den Strand von Palma de Mallorca voranzutreiben.
