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Vier Jahre Haft für Berlusconi wegen Steuerhinterziehung

Vier Jahre Haft für Berlusconi wegen Steuerhinterziehung

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"Nach ihm die Sintflut": Das Ende der Aera Berlusconi Foto: afp
Der ehemalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi ist zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Berlusconi musste sich vor Gericht wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung verantworten. Beim Urteil übertraf das Gericht in Mailand die Forderungen der Staatsanwaltschaft.

Mailand. 

Sechs Jahre nach Beginn des Verfahrens wegen Steuerhinterziehung bei Silvio Berlusconis Konzern Mediaset hat ein italienisches Gericht den ehemaligen italienischen Regierungschef am Freitag zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Dies entschied am Freitag ein Gericht im norditalienischen Mailand in erster Instanz. In dem Prozess ging es um eine Preismanipulationsaffäre in Berlusconis Medienkonzern Mediaset.

Das Gericht folgte in etwa dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft, die Mitte Juni drei Jahre und acht Monate Haft für Berlusconi gefordert hatte. Die Staatsanwaltschaft war zu der Überzeugung gelangt, dass Italiens ehemaliger Ministerpräsident eindeutig „die Befehlskette“ angeführt habe, als der Steuerbetrug stattgefunden habe. Außerdem trügen schwarze Kassen im Ausland Berlusconis „Fingerabdrücke“.

In dem Prozess geht es um künstlich in die Höhe getriebene Preise für Übertragungsrechte für Filme. Scheinfirmen, die Berlusconi gehörten, sollen laut Anklage die Rechte gekauft und an Mediaset zurückverkauft haben. So soll Mediaset niedrigere Gewinne angegeben und weniger Steuern gezahlt haben. Berlusconi hatte Mediaset in den 1970er Jahren gegründet. Zu dem Firmenimperium gehören unter anderem die drei größten privaten Fernsehsender Italiens. (afp/dapd)