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Tolle „Schwägereltern“ mit viel Herz und wenig Klamauk

Tolle „Schwägereltern“ mit viel Herz und wenig Klamauk

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Thomas Sarbacher Nina Kronjaeger Birge Schade und Martin Brambach beim Fototermin am Set des ZDF F Foto: imago
Viel Herz, wenig Klamauk und ein tolles Schauspieler-Quartett: Das zeichnet den ZDF-Herzkinofilm „Schwägereltern“ aus. Die Kulisse gefällt auch.

Mainz. 

Es ist ziemlich was los nach der geplatzten Hochzeit des Nachwuchses, weil der Bräutigam sich bereits vor der Trauung als Ehebrecher entpuppt hat. Jeder der Schwiegereltern hat ein dickes Päckchen mit ins malerische Schlosshotel in Mecklenburg gebracht.

Der altmarxistische Hochschullehrer (West) ist gerade als Plagiator auf- und rausgeflogen, bei seiner Frau hat deren ärztliche Jugendliebe Krebs diagnostziert. Auf der Ost-Seite der „Schwägereltern“ bereitet er die Scheidung von ihr vor, einer depressiven Ex-DDR-Diva. Schnell geht es im Suff durcheinander.

Wider Erwarten kein Klamauk

Das klingt nach einem klassischen Drehbuch-Overkill der Gefühle. Dass diese Hochzeitskomödie im ZDF-Herzkino am Sonntag, 20.15 Uhr, dennoch nicht überdreht, ist zum einen Verdienst des Regisseurs. Hansjörg Thurn erliegt nicht der naheliegenden Versuchung, die Geschichte von Sarah Schnier als slapstickhaften Klamauk zu inszenieren.

Zum anderen, größeren Teil ist es der Verdienst des schwägerelterlichen Schauspieler-Quartetts, bestehend aus Birge Schade, Nina Kronjäger, Martin Brambach und allen voran Thomas Sarbacher als nur scheinbar fieser Vater des Bräutigams.

Und die wunderbare Brandenburger Seenlandschaft tut ihr Übriges zu einem anschaulichen Fernsehvergnügen, wie man es sich öfters wünschen würde. Oder wie es der Altmarxist unter den Schwägereltern formuliert: „Es war nicht alles schlecht in der DDR.“

Fazit: Sehenswerte Komödie ohne überdrehten Klamauk mit Schauspielern fürs Herz.

Sonntag, ZDF, 20.15 Uhr