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„The Big Bang Theory“ – Nerd-Humor als Gelddruckmaschine

„The Big Bang Theory“ – Nerd-Humor als Gelddruckmaschine

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The Commitment Determination Foto: CBS
„The Big Bang Theory“ zählt zu den erfolgreichsten Fernseh-Serien der Welt – und das mit schrägen Nerd-Themen wie Videospielen und Physikwitzen.

Essen. 

Im Fernsehen kommen diese jungen Männer meist nicht mal am Türsteher einer Dorfdisco vorbei. Unmodisch die Frisuren, merkwürdig die Kleidung, ungewöhnlich das Gebaren. Im echten Leben dagegen können sie sich das Tanzlokal kaufen. Notfalls jede Woche eines. Denn Jim Parsons und Johnny Galecki gehören zu den bestbezahlten Seriendarstellern der Branche, ihre Serie „The Big Bang Theory“ zu den erfolgreichsten der Welt.

Auf den ersten Blick ist „The Big Bang Theory“ wieder einmal eine Serie über ein paar Nerds – technikbegeisterte Außenseiter – auf der Suche nach der großen Liebe und dem Leben an sich. Hauptcharaktere sind Dr. Sheldon Cooper und Dr. Leonard Hofstadter.

WG-Vertrag regelt sogar das Verhalten bei einer Zombieplage

Die Mittzwanziger sind Physiker am California Institute of Technology und haben eine Wohngemeinschaft. Das ist nicht immer ganz einfach. Denn so intelligent das Duo auch ist, so sozial inkompetent ist es auch. Und Sheldon pflegt Marotten, die selbst im mittlerweile an Spinnern nicht gerade armen Fernsehen ungewöhnlich sind.

Er will stets auf dem gleichen Platz auf dem Sofa sitzen und bewahrt sogar seine Zahnbürste un­ter UV-Licht auf – aus Sorge vor Keimen.

Und natürlich hat er in ei­nem WG-Vertrag festgelegt, was passiert, wenn die Wohnung von einer Zombieplage heimgesucht wird. Oder, was ungefähr ebenso wahrscheinlich ist, wenn einer der beiden ein Mädchen mit nach Hause bringt.

Herrlich verrückte Geschichten

Der Bekanntenkreis der beiden ist dann auch – sagen wir mal – überschaubar. Ihre besten, eigentlich aber auch ihre einzigen Freunde sind der Inder Rajesh Koothrappali (Kunal Nayyar) und Howard Wolowitz (Simon Helberg), ebenfalls Stammgäste im Elfenbeinturm der Wissenschaft.

Zusammen machen sie, was Nerds so machen. Lachen über physikalische Witze, spielen Videospiele, lösen Matheaufgaben. Bis Penny (Kaley Cuoco) kommt. Die Blondine zieht in das Apartment gegenüber ein und wird die Verbindung zur echten Welt, später sogar zu mehr.

Die Dialoge sind gelungen, die Geschichten herrlich verrückt. Und immer wieder gelingt es dem Nerd-Quartett, wissenschaftliche Prinzipien auf ihren Lebensalltag zu übertragen. Auch das macht den Reiz der Serie aus.

Und wenn man einen der Gags aus der Geisteswelt nicht versteht, gibt es Nachhilfe – zumindest bei den Folgen der ersten Staffeln. Auf „The Big Blog Theory“ erklärt ein gewisser David Satzberg die wissenschaftlichen Hintergründe. Der Professor an der Uni von Kalifornien ist wissenschaftlicher Berater und sorgt dafür, dass die Schauspieler keinen Unsinn erzählen.

Hauptdarsteller erhalten eine Million Dollar Gage – pro Folge

All das hat die Reihe enorm populär gemacht. The Big Bang Theory läuft rund um den Globus im Fernsehen. Allein in den USA schalten regelmäßig bis zu 20 Millionen Zuschauer ein und in Deutschland ist sie laut einer Umfrage in der Altersgruppe der 16- bis 49-Jährigen beliebter als der „Tatort“. Und der ist sehr beliebt.

Für Jim Parsons (Sheldon), Johnny Galecki (Leonard) und Kaley Cuoco (Penny) Grund genug, vor einigen Monaten eine Gehaltserhöhung zu verlangen. Statt wie zuletzt 325 .000 US-Dollar verlangten sie jeder eine Million Dollar Gage – für jede der bereits geplanten halbstündigen 72 Episoden. Die TV-Abteilung von Warner zögerte nur kurz und griff dann zum Scheckbuch.

Das Geld scheint gut angelegt und ist offenbar kein Verlustgeschäft. Angeblich, so Branchenkenner, kostet ein Werbespot bei The Big Bang Theory derzeit knapp 700 .000 Dollar. Pro Minute.

Mittwoch, 13. Mai, ProSieben, 22.20 Uhr