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Peta pocht nach Pudel-Tod auf Tierwetten-Stopp bei „Wetten, dass..?“

Peta fordert nach Pudel-Tod Tierverzicht bei Wetten, dass..?

Wetten, dass...?
Hundewette bei "Wetten, dass...?" Foto: ZDF/Sascha Baumann
Nach dem Tod eines Pudels bei „Wetten, dass..?“ hat die Tierschutzorganisation Peta das ZDF zu einem Verzicht auf Tierwetten aufgerufen. „Tiere gehören nicht in eine Unterhaltungssendung“, sagte ein Peta-Sprecher, ein Auftritt in eine TV-Studio vor Publikum könne auch stresserprobte Tiere stark belasten.

Mainz. 

Ein kleiner Pudel ist nach einem Unfall in der „Wetten, dass..?“-Premierensendung von Markus Lanz ums Leben gekommen. Der Hund war nach einer Wette von einer Bank gesprungen, wie das ZDF am Mittwoch mitteilte. Dabei stieß er sich den Kopf und wurde ohnmächtig. Der Pudel sei umgehend tiermedizinisch versorgt worden, habe aber nicht mehr gerettet werden können. Tierschutzorganisationen kritisierten das Auftreten von Tieren in TV-Unterhaltungssendungen.

Der vier Jahre alte Toypudel „Monarch“ war am Samstagabend für eine sogenannte Hundehaarwette im Saal gewesen. Die aus dem niederbayerischen Neuhaus am Inn stammende Hundefriseurin Monika Thaler hatte gewettet, durch das Ertasten von Haaren von Hunden deren Rasse bestimmen zu können.

Das ZDF zeigte sich bestürzt über den Unfall: „Wir bedauern diesen Vorfall außerordentlich, die Besitzerin hat im Nachgespräch den Vorfall ebenfalls als einen unglücklichen Unfall bezeichnet“.

Der Hund habe zuvor bereits an Ausstellungen teilgenommen und sei daher viele Menschen und Scheinwerferlicht gewöhnt gewesen. „Im Vorfeld wurde mit allen Hundebesitzern ausführlich gesprochen und abgeklärt, dass die Hunde einer solchen Situation gewachsen sind“, hieß es.

Der Tierschutzbund kritisierte dennoch die Entscheidung des ZDF, Hunde für die Wette auf die Bühne zu holen. „Die Wette hätte auch ohne Tiere im Saal funktioniert“, teilte die Organisation mit.

Der Tod des Pudels sei „einmal mehr ein Beweis, dass Tiere nicht auf die Bühne gehören“. Publikum, grelles Licht und ein hoher Geräuschpegel seien keine geeignete Umgebung. Der Unfall müsse aufgeklärt werden. „Wir befürchten, dass der Stress eine Rolle gespielt hat.“

Die Tierschutzorganisation Peta rief das ZDF zu einem Verzicht auf Tierwetten auf. „Tiere gehören nicht in eine Unterhaltungssendung“, sagte Peta-Kampagnenleiter Peter Höffken. „Der Auftritt im Studio mit grellem Licht, Lärm und hunderten von Zuschauern kann auch stresserprobte Tiere stark belasten.“

Wettkandidatin Thaler verteidigte hingegen den Mainzer Sender. Bei den Proben sei eine Tiertrainerin dabei gewesen, die sich um die Hunde und deren Besitzer gekümmert habe. „Es ist top abgelaufen“, sagte Thaler der Nachrichtenagentur dapd. Sie glaube nicht, dass die Tiere unter besonderem Stress gestanden hätten. (dapd)