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„Mordkommission Istanbul“ – Erol Sander ermittelt im TV-Milieu

„Mordkommission Istanbul“ ermittelt im Fernseh-Milieu

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Foto: ARD Degeto/Gülnur Kiliç
Erol Sander jagt wieder Schurken am Bosporus. Der Krimi „Das Ende des Alp Atakan“ beginnt im Kintopp-Stil, als ein Schauspieler auf dem roten Teppich mit einem Kopfschuss niedergestreckt wird. Mag sein, dass der Krimi letztlich konventionell ist. Dennoch hat er seine guten Seiten.

Das Fernsehen inszeniert das Fernsehen: Das ist die Grundidee der „Mordkommission Istanbul“-Folge „Das Ende des Alp Atakan“ (ARD, 20.15 Uhr). Ausgerechnet die Lieblingsserie von Mehmet Özakin (Erol Sander) und seiner Frau Sevim (Idil Üner) wird zum Gegenstand der Ermittlungen. Bei einer live übertragenen Premieren-Feier wird der Darsteller eines türkischen Geschichtshelden (Martin Umbach) erschossen – theatralisch auf dem roten Teppich mit einem Schuss mitten in die Stirn. Wie sich bald herausstellt, traf die Kugel jedoch nicht den Star, sondern sein Double (Martin Umbach).

Özakin steht vor einer vierfachen Aufgabe: Wer war der Täter? Warum wurde das Star-Double zu der TV-Gala geschickt? Wo steckt der Schauspieler? Und wird er weiter bedroht? Das hält die Spannung hoch.

Werbung für eine liberale Türkei

Die Ermittlungen führen in eine Suchtklinik, in der sich der Star-Mime versteckt. Thorsten Schmidt (Regie) und Clemens Murath (Drehbuch) erzählen von der dunklen Seite flüchtigen Ruhms: von Erfolgsdruck und Eifersüchteleien, von Gier nach Ruhm und Geld. Das sind Themen, die überall funktionieren. Deshalb wird dem Türkei-Krimi noch ein orientalischer Familien-Konflikt um verletzte Ehre aufgeladen. Der Film endet allerdings längst nicht so aufregend, wie er anfing.

Immerhin wirbt die „Mordkommission Istanbul“ mit einem Ensemble, in dem auch Frauen wichtige Rollen spielen, für eine liberale Türkei. Kein Wunder, dass sich „Tatort“-Star Ulrike Folkerts nicht zu schade war, eine Gastrolle zu übernehmen.