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„Miss Teen USA“ wegen rassistischer Tweets in der Kritik

„Miss Teen USA“ wegen rassistischer Tweets in der Kritik

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gyi_584794350~b7075340-c3c5-4dc8-a04f-3d30f5c20085.jpg Foto: Getty Images
Shitstorm auf Twitter: „Miss Teen USA“ hat in einigen Tweets das „N-Wort“ genutzt. Doch die Miss-Wahl löste noch eine Kontroverse aus.

Berlin. 

Die Amerikaner haben ihre neue „Miss Teen USA“ gekrönt: Karlie Hay ist 18 Jahre alt, gut aussehend, blond, durchtrainiert – und anscheinend rassistisch. Kurz nach ihrer Krönung am Samstag in Las Vegas wurden in den sozialen Netzwerken ihre Tweets aus den Jahren 2013 und 2014 geteilt. Und in denen nutzte die Texanerin ausgiebig das Wort „Nigger“.

So schrieb die vormalige „Miss Texas Teen USA“ in einem Tweet vom 31. Juli 2013: „Ich weiß, ich bin eine Komikerin, Nigger.“ Die Tweets wurden auf Hays Account veröffentlicht, den sie inzwischen aber auf privat gestellt hat. Trotzdem machten Screenshots von den Äußerungen der 18-Jährigen im Netz die Runde und stießen auf heftige Kritik. Twitter-Nutzer äußerten sich geschockt über die Wahl.

Auch die frühere „Miss Teen USA“ Kamie Crawford meldete sich zu Wort und wunderte sich, warum Hay ihren Twitter-Account vor der Wahl nicht entrümpelt habe: „Wenn du irgendeine Miss-Wahl gewinnst, dann räum zuerst deine Seite auf. Denn wenn du unter 21 bist, solltest du keinen Alkohol trinken und wenn du weiß bist, dann solltest du nicht das „N-Wort“ nutzen“, twitterte Crawford.

Karlie Hay entschuldigt sich

Der Veranstalter der Miss-Wahl und die frisch gekrönte Schönheitskönigin reagierten am Sonntag auf den Shitstorm. Auf Twitter schrieb Karlie Hay: „Vor einigen Jahren hatte ich persönliche Probleme. Damals war ich in einem Zustand, der nicht mehr das repräsentiert, wie ich heute bin. Ich gebe zu, dass ich in der Vergangenheit eine Sprache genutzt habe, auf die ich heute nicht mehr stolz bin. Dafür gibt es aber keine Entschuldigung.“ Durch harte Arbeit, Bildung und die Arbeit mit den anderen Schönheitsköniginnen sei sie ein besserer Mensch geworden.

Die Miss Universe Organisation, Veranstalter der Wahl, verteidigte die Texanerin. Dem US-Sender ABC News teilte der Veranstalter mit, dass die Sprache, die Hay genutzt habe, „inakzeptabel“ sei und nicht mit den Werten der Organisation in Verbindung stände. Dennoch dürfe die 18-Jährige ihre Krone und den Titel behalten. Karlie Hay habe einen Fehler gemacht, den sie aber bereue.

Kritik für Mangel an Vielfalt

Bereits vor der Krönung der 18 Jahre alten Texanerin stand die Miss-Wahl in der Kritik – für den Mangel an Vielfalt: alle fünf Finalistinnen waren weiß, langhaarig, blond und blauäugig.

Die Ehefrau von John Legend, Model Chrissy Teigen, twitterte sarkastisch: „Wow, wie sollen wir uns bei so einem vielfältigen Haufen nur entscheiden.“