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Luke Mockridge: „Bei uns herrscht Teamwork“

Luke Mockridge über sein Leben in einer „Knallerfamilie“

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Foto: dpa
Vater Schauspieler, Mutter Schauspieler, Sohn Komiker – für den WDR drängte sich auf, diesem Trio eine Sitcom zu gönnen. Aber wie läuft der Alltag?

Köln. 

„Die Mockridges“

sind die Antwort des WDR auf die Sitcom „Pastewka“ von Sat.1. Das Prinzip ist dasselbe: TV-Promis spielen sich selbst, nach Drehbuch wohlgemerkt. „Die Knallerfamilie“ (Untertitel) geht am Freitag, 21.45 Uhr, im WDR-Fernsehen auf Sendung. Vorab zeigte der Sender die vier Folgen en bloc in einem Kölner Kino. Vorab sprach Mockridge-Sohn Luke mit Jürgen Overkott.

Ein Ehemann und sechs Jungs – Ihre Mutter ist allein unter Männern. Muss sie besonders tough sein?

Luke Mockridge: Sie ist Italienerin, in Rom groß geworden, da herrscht drangvolle Enge, und es ist heiß. Meine Mutter hat das italienische Temperament, gepaart mit der rheinischen Lebensart – das ist die perfekte Mischung, um meinem Vater und uns zu sagen, wo der Hammer hängt. Sie ist eine von den Kerlen.

Sie ist der Boss…

Luke Mockridge:…hat sich aber mit uns verbrüdert – und reißt genauso dreckige Witze wie wir alle. Meine Mutter hat immer gesagt, sie hat lieber sechs Jungs als sechs Mädels. Das Intrigante von sechs Mädels würde sie mehr nerven als das stumpfe Draufhauen von sechs Jungs.

Sechs Jungs – das klingt so, als hätten ihre Eltern den Plan gehabt, eine eigene Fußballelf zu gründen.

Luke Mockridge: Hm, es war etwas anders. Sie wollten es so lange probieren, bis ein Mädchen kommt. Nach dem sechsten Jungen haben sie es dann aufgegeben. Übrigens, für eine Hallenturnier-Mannschaft reicht es.

Haben Sie das schon mal ausprobiert?

Luke Mockridge: Ja, klar, Weihnachten. Da haben wir in einer Soccer-Halle gegen Nachbarskinder gespielt.

Heißt Ihre Mannschaft FC Mockridge?

Luke Mockridge: Na, FC Mama. Sie ist der Trikotsponsor.

Sie haben einheitliche Trikots?

Luke Mockridge: Das nicht. Aber früher war es tatsächlich so, dass uns unsere Eltern einheitlich angezogen haben – sechs Matrosen, alle das gleiche Hemd, alle die gleiche Hosen. Bei Hochzeiten war das immer klasse.

Vom Fußballteam zur Band ist es nicht weit.

Luke Mockridge: Stimmt. Aber als Band sind wir noch nicht aufgetreten. Andererseits: Wir machen schon gemeinsam Musik, der eine oder andere kann ein Instrument spielen, und die anderen singen. Wir jammen ganz schön viel rum. Wir treten nirgendwo auf. Wir sind auch gar nicht so scharf darauf, permanent in den Medien zu erscheinen.

Wer hat Sie dazu überredet, dann doch als TV-Familie aufzutreten?

Luke Mockridge: Als das Angebot kam, haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, was können wir denn machen? Das hätte eine Doku werden können – oder eine Show. Wir haben aber entschieden, unser Familienleben zu zeigen, weil das so schön schräg ist. Natürlich ist eine Show-Familie nicht nah dem Leben der Zuschauer, aber dass wir Familienkonflikte wie andere Menschen auch haben schon.

Wie viele Freiheiten hatten Sie bei der Umsetzung?

Luke Mockridge: Sehr viele. Als klar war, dass unser Leben in Szene gesetzt werden soll, forderten uns die Produzenten auf, na, dann erzählt doch mal. Wir haben dann Storys erzählt, und die Produzenten haben sich kaputt gelacht – allein wie meine Mutter auf Freundinnen reagiert. Wenn da ein Mädel reinkommt, muss sie erst mal an Mama vorbei. Bisher ist es noch keiner geglückt.

Glauben Sie, dass es je ein Mädel an Ihrer Mutter vorbei schafft?

Luke Mockridge: Nee. Ich glaube fast, ein gleichgeschlechtlicher Partner wäre ihr lieber… (lacht)

…weil Ihre Mutter so auf Jungs geeicht ist?

Luke Mockridge: Ich habe die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, dass irgendwann die Mädels durchgewunken werden.

Sie machen ja auch den „Nightwash“ im Fernsehwaschsalon. Hat Sie Ihre Mutter auch an der Waschmaschine geschult?

Luke Mockridge: Wir haben uns gegenseitig erzogen. Die Älteren haben den Jüngeren viel mit an die Hand gegeben. Bei uns herrscht Teamwork. Wir haben im Haushalt mitgeholfen. Wir sind aber auch alle früh ausgezogen, direkt nach dem Abi. Es gibt keinen mehr im Hotel Mama.