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Jean-Paul Belmondo ist wieder solo – Frankreich erleichtert

Jean-Paul Belmondo ist wieder solo – Frankreich erleichtert

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Foto: Getty Images
Der französische Schauspieler Jean-Paul Belmondo hat sich von dem belgischen Ex-Mannequin Barbara Gandolfi getrennt. Endlich, sagen viele Franzosen. Denn die Verbindung des ungleichen Paares war vielen ein Dorn im Auge.

Paris. 

Endlich hat er’s getan. Es ist eine Nachricht, die viele Franzosen erleichtert aufatmen lässt. Endlich hat ihr geliebter „Bébel“, wie sie die Kinolegende Jean-Paul Belmondo zärtlich nennen, die umstrittene Beziehung zum belgischen Ex-Mannequin Barbara Gandolfi gelöst. Eine Liaison, die seit Jahren negative Schlagzeilen produziert hatte. Eine Affäre, in der zumindest der französische Boulevard die Rollen klar verteilt sah: Er, der Gute – sie, die Böse. Hier der naive, in die Jahre gekommene Leinwandheld („Außer Atem“), verliebt und geblendet – dort die bildhübsche, aber abgezockte Belgierin, kurz: die Schöne und das Biest in einer Person.

Ein ungleiches Paar

Ein knappes Kommuniqué, verbreitet von Belmondos Pariser Rechtsanwalt und Freund Maître Godest, kleidet das Ende einer turbulenten Beziehung in wenige Worte: „Ich weiß, was passiert ist, und ich pflichte Jean-Paul bei, wenn er dieses Abenteuer beendet.“ Jean-Paul und Barbara: Sie gaben von Beginn an ein ungleiches Paar. Er wird im nächsten Frühjahr 80, sie ist 42 Jahre jünger und könnte sogar seine Enkelin sein.

In einem Restaurant an der Côte d’Azur kreuzten sich im Juni 2008 ihre Wege. Eine folgenschwere Begegnung, die Belmondos Privatleben rasch umkrempeln sollte. Denn schon drei Monate später ließ sich Bébel von seiner Ehefrau Natty scheiden, einer Tänzerin, mit der er zwanzig Jahre liiert und seit 2002 verheiratet war. Gerne ließ sich das frisch verliebte Paar auf und neben dem roten Teppich fotografieren: auf unzähligen Promi-Partys oder daheim im Swimmingpool – immer schmusend, immer lächelnd. Der alternde Filmstar, nach seinem Schlaganfall 2001 lange deprimiert, schien an der Seite des jungen Ex-Playboy-Models endlich wieder aufzublühen.

Doch schon nach einem Jahr legte sich ein Schatten über das glückliche Turtelpaar. Denn die belgische Justiz begann sich abermals zu interessieren für dubiose Geschäftsaktivitäten Gandolfis und ihres schillernden Ex-Ehemanns Frédéric Vanderwilt. Auch nach der Trennung betrieben die beiden weiterhin Nachtlokale in Belgien und Dubai. Es ging um den Vorwurf der Geldwäsche und andere finanzielle Ungereimtheiten.

Dramatischer Rollentausch

Belmondo, auf der Leinwand selbst oft der harte Bulle, erlebte plötzlich einen dramatischen Rollentausch. Jetzt, im echten Leben, war er es, der in die Mangel genommen wurde. Die Fahnder wollten wissen, was er wusste. Mal dauerte das Verhör in seiner Pariser Wohnung drei Stunden, mal fünf. Belmondo erfuhr auch von der großen Razzia in Belgien, bei der Vanderwilts Luxusautos beschlagnahmt und gemeinsame Konten mit Gandolfi gesperrt wurden.

In der französischen Öffentlichkeit erlebte die schöne Belgierin einen dramatischen Ansehensverlust: von der rassigen Schönheit zum skrupellosen, geldgierigen Luder. RTL besitzt angeblich den Mitschnitt eines 2009 von der belgischen Polizei abgehörten Telefonats zwischen Gandolfi und ihrem Ex. Darin soll sie gefragt haben, was Belmondo pro Jahr wohl abwerfe. Stutzig machte die Polizei deshalb das 200 000-Euro-Darlehen, das der Filmstar für die abgöttisch Geliebte zu zeichnen bereit war. Auch andere merkwürdige Dinge passierten. Mal tauchten anonyme Drohbriefe auf, die sich gegen Belmondo, seine Ex-Frau Natty und die gemeinsame Tochter Stella (inzwischen 9) richteten. Mal drangen Unbekannte in Belmondos Pariser Wohnung ein.

Der Dickköpfige hielt treu zu ihr

Eigentlich hätte Belmondo seine neue Lebensgefährtin schon 2009 fallen lassen können. Doch allen Ermittlungen und Anschuldigungen zum Trotz hielt der Dickköpfige treu und fest zu ihr. Als ihn das belgische Königreich in diesem Juni zum „Ritter des Leopold-Ordens“ kürte, war sie, hinreißend wie immer, mit von der Partie: in einem tief ausgeschnittenen Cocktailkleid aus leuchtend roter Seide. Und er, grauhaarig und grauer Anzug, mit einer Krawatte – aus derselben leuchtend roten Seide.