Veröffentlicht inPanorama

Hoverboards können angeblich lebensgefährlich werden

Hoverboards können angeblich lebensgefährlich werden

Hoverboard.jpg
Foto: imago
Sie sehen spaßversprechend aus: Doch Berichten zufolge gehen die zweirädrigen Hoverboards immer wieder in Flammen auf. Tüv warnt vor billigen Akkus.

Essen. 

Die Bezeichnung Hoverboard ist eigentlich Hochstapelei: Anders, als die namensgebenden Skateboards aus „Zurück in die Zukunft 2“ können die auch als E-Board bekannten Dinger nicht schweben, sondern bloß rollen. Ein Elektromotor treibt die Räder an, Kreiselstabilisatoren sorgen fürs Gleichgewicht und LED-Lichter geben dem Ganzen eine futuristische Anmutung.

Das Hoverboard ist also gar kein Hoverboard, sondern eher ein Segway ohne Griff. Das wirkliche Problem aber ist: Die angesagten Motor-Skateboards können offenbar richtig gefährlich werden. Immer wieder soll es zu schweren Stürzen kommen, weil die Räder plötzlich blockieren. Bei einer Testfahrt zog sich ein Redakteur der Fachzeitschrift C’t einen komplizierten Ellbogenbruch zu, heißt es im Testartikel.

Beim Aufladen explodiert

Der Akku mancher Geräte kann sich außerdem so stark aufheizen, dass das ganze Board in Flammen aufgeht, berichten Käufer. Im Internet gibt es zahlreiche Videos von brennenden Hoverboards. In Großbritannien explodierte ein Hoverboard regelrecht, als sein Besitzer den Akku aufladen wollte, berichtet die britische Zeitung Daily Mail.

Dass Akkus in der Tat gefährlich werden können, bestätigt Reiner Weiskirchen vom Tüv Rheinland: „Wenn Akkus überladen oder aber zu schnell entladen werden, können sie überhitzen und brennen.“

Amazon nimmt wohl Boards aus dem Handel

Ein Akku kann sich zum Beispiel dann plötzlich entladen, wenn ihm ein zu hohes Maß an Leistung abverlangt wird. Im Fall des Hoverboards: Der Fahrer könnte zu schwer sein oder die Motorleistung ist zu hoch. „Wir haben ein solches Board hier allerdings noch nicht getestet und keine Laborerfahrungen damit. Das gilt allgemein für alle Akkus“, betont Weiskircher. Auch könne es bei Akkus passieren, dass die Trennung zwischen Plus- und Minuspol defekt ist und es so zu einer Überhitzung kommt. „Das kann zum Beispiel passieren, wenn spitze Gegenstände hineingeraten.“

Zwischen 150 und über 1000 Euro kosten die etwa zehn bis 15 Stundenkilometer schnellen Hoverboards – je nach Anbieter. Ist teurer auch sicherer? „Das kann man so nicht sagen. Es gibt aber eine Tendenz: Je billiger ein Produkt, desto unsicherer wird es.“ Das gelte aber vor allem für sehr billige Artikel, preiswerte Produkte hätten in der Regel durchaus ihre Berechtigung. „Wir raten aber davon ab, von irgendwelchen unbekannten Quellen im Internet zu kaufen oder billige No-Name-Akkus als Ersatz für Originalteile zu verwenden.“

In den USA hat der Onlinehändler Amazon Medienberichten zufolge bereits etliche Hoverboard-Modelle aus dem Handel genommen. Amazon Deutschland hat sich bislang noch nicht geäußert. (pen)