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Fünf skurrile Abistreiche, an die sich Lehrer wohl ewig erinnern werden

Fünf skurrile Abistreiche, an die sich Lehrer wohl ewig erinnern werden

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ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Schülerin unterstreicht am 19.03.2012 in Sigmaringen (Baden-Württemberg) im Hohenzollern-Gymnasium das Wort „Abitur“ an der Tafel. Jüngste Bestrebungen in Bayern für eine Rückkehr zum Abitur nach 13 Schuljahren haben auch die Befürworter einer längren Schulzeit im Nordosten auf den Plan gerufen. Foto: Tobias Kleinschmidt/dpa (zu dpa „Gymnasiallehrer für Abitur nach 13 Schuljahren“ vom 23.03.2017) Foto: Tobias Kleinschmidt/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
  • Abiturienten feiern das Ende ihrer Schulzeit mit einem Abistreich
  • Nicht immer geht das gut aus
  • Wir haben ein paar der skurrilsten Abistreiche aufgelistet

Berlin. 

Deutschlands Abiturienten feiern bald ihren Abschluss – oder doch eher ihren Abschuss? Nach rund einem Dutzend endlos erscheinenden Jahren auf der Schulbank beginnt für sie bald der Ernst des Lebens. Davor verabschieden sich die quasi-Erwachsenen vor ihrer Reifeprüfung aber noch einmal mit einem Abistreich – ganz so, wie es die Tradition an den meisten Schulen verlangt …

Damit der Abistreich aber auch sitzt und den an der Schule verbleibenden Lehrern gehörig in Angst und Schrecken versetzt, muss er natürlich auch gut organisiert werden. Und das geht natürlich viel besser, wenn man sich vorher ordentlich einen hintergekippt hat, damit es an besonders bekloppten Ideen gerade nur so sprudelt.

Ein paar der skurrilsten Abistreiche haben wir hier für dich aufgelistet:

1. Als Terroristen verkleidet die Schule gestürmt

Was passiert, wenn man Schülern einen Abistreich verweigert, musste 2016 ein Schulleiter einer Berliner Schule erfahren, wie der „Tagesspiegel“ berichtete. Nachdem er wochenlang die Planung dafür blockiert hatte, hätten ein paar Schüler mit Sturmhauben die Schule gestürmt und mit anderen Schülern einen Sitzstreik vorm Lehrerzimmer organisiert. Folge: Hausverbot.

Weitaus drastischer war dagegen der Streich von Schülern einer Aachener Schule kurz nach den Anschlägen auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ in Paris. Sie stürmten im März 2015 mit gefälschten Waffen und Maschinengewehren auf ihre Schule zu – die Polizei musste ausrücken, nachdem Zeugen Panik bekommen hatten.

2. Schule mit Papier zugeklebt

Viel besser – und obendrein natürlich auch spektakulärer – ist es da natürlich, wenn man seinen Abistreich mit einem gesellschaftlichen Anliegen verbindet. So wie die Abiturienten eines bayrischen Gymnasiums, die 2016 eine komplette Schulfassade mit 11.520 Blättern zugeklebt hatten, um auf die Papierverschwendung aufmerksam zu machen.

Für alle, die hier einen eindeutigen Fall von Bigotterie wittern: Bei den Blättern handelt es sich laut „Münchener Merkur“ um Papier, das sie in den vorherigen zwei Jahren extra für den Abistreich gesammelt hatten.

3. Auto im Lehrerzimmer geparkt

Eindeutig weniger Tiefsinn hatte dagegen die Aktion des Abijahrgangs eines Trierer Gymnasiums

. Sie kauften ein Schrottauto, zerlegten es in seine Einzelteile und bugsierten es nach Rücksprache mit dem von der Aktion begeisterten Direktor ins Lehrerzimmer.

Der VW Lupo wurde im Anschluss an die Aktion übrigens nicht verschrottet. Das Auto wurde an den meistbietenden Lehrer versteigert.

4. 200 Verletzte nach Schaumparty in der Schule

Absperrband? Sitzblockaden? „Alles viel zu langweilig!“, dachten sich wohl die Abschlussschüler der Kronberger Altkönigschule 2013. Kurz nach dem Start einer riesigen Schaumparty auf dem Schulgelände klagten Hunderte Schüler über Atembeschwerden, Übelkeit und Reizungen in den Augen – Großalarm, etwa 280 Rettungskräfte mussten ausrücken. Gegen die drei Initiatoren des missratenen Streichs wurde Anzeige erstattet.

5. Die eingebildeten Kranken

Etwas kurioser lief der Abistreich an einem Hamburger Gymnasium 2015. 32 jüngere Schüler mussten mit Verdacht auf Vergiftung ins Krankenhaus gebracht werden, wie der „Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag“ berichtete. Nachdem an der Schule das Gerücht rumging, dass die Abiturienten minderjährigen Schülern hochprozentigen Alkohol untergemischt hätten, brach eine Massenhysterie aus.

Das Lustige: Nach einer Untersuchung in der Klinik wurde klar, dass sie überhaupt keinen Alkohol getrunken hatten – sie hatten sich lediglich eingebildet, vergiftet zu sein. (bekö)