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Familie in Bad Bramstedt tot aufgefunden

Familie in Bad Bramstedt tot aufgefunden

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Foto: AP

Bad Bramstedt. Schon wieder ist es in Norddeutschland zu einer Familientragödie gekommen. Die Polizei hat in einem Haus in Bad Bramstedt die Leichen einer vierköpfigen Familie gefunden. Die Beamten gehen davon aus, dass der Vater sich selbst und seine Frau und Kinder tötete.

Eine vierköpfige Familie im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt ist offenbar Opfer eines sogenannten «erweiterten Selbstmordes» geworden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hatten die Beamten nach einer Vermisstenmeldung des Arbeitgebers vier Leichen in einem Wohnhaus entdeckt. Es handelt sich um Vater, Mutter und zwei Kinder.

Erweiterter Selbstmord

Ein Polizeisprecher in Bad Bramstedt erklärte, die Ermittlungen deuteten auf einen «erweiterten Selbstmord» hin. So werden Fälle genannten, in denen dem Selbstmord die Tötung anderer Personen vorausgeht, etwa von Familienmitgliedern.

Nach bisherigen Ermittlungsstand handelt es sich bei den Toten um ein Ehepaar mit zwei Kindern. Der Mann war 38 Jahre, die Mutter 33 Jahre alt, das Mädchen zwölf und der Junge elf Jahre alt. Die Leichen werden in der Rechtsmedizin in Kiel untersucht. Die Todesursache ist laut Polizei noch offen. Die Staatsanwaltschaft Kiel leitet die Ermittlungen.

Arbeitgeber gab Vermisstenmeldung auf

Laut Polizei hatte der Arbeitgeber des Mannes die Vermisstenmeldung abgegeben. Als die Polizei sich daraufhin Zutritt zum Wohnhaus der Familie 40 Kilometer nördlich von Hamburg verschaffte, wurden die vier Leiche entdeckt.

Erst zu Wochenbeginn hatte eine Familientragödie das nördlichste Bundesland erschüttert. Ein 37 Jahre alter Mann hatte Frau und Tochter in Harrislee bei Flensburg ermordet. Der Tatverdächtige Thomas Langkau ist auf der Flucht. Langkau hatte in einer E-Mail an eine Zeitung gestanden, seine 36 Jahre alte Frau und die siebenjährige Tochter erstochen zu haben. Gleichzeitig kündigte er an, auch sich zu töten. Als Motiv hatte er eine angebliche Erpressung und Bedrohung durch Geschäftspartner genannt, die 930.000 Euro von ihm gefordert hätten. Sein Auto wurde in Hamburg gefunden. Nach Angaben der Flensburger Polizei gibt es keine Verbindungen zwischen Langkau und den vier Toten von Bad Bramstedt. Es werde weiter nach ihm gefahndet. (AP)