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Facebook-Massen springen zugeparktem Olli Schulz bei

Facebook-Massen springen zugeparktem Olli Schulz bei

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greenshot_2016_03_21_17_43_10~934000fe-b30a-45c3-82a2-6bb9eb5dc8b3.jpg Foto: Screenshot Facebook
Hunderte Fans folgen einem Aufruf von Olli Schulz und fordern von „Tropical Islands“ Freiheit für den Sänger. Die Lage: verfahren.

Krausnick/Berlin. 

Der Sänger und Moderator Olli Schulz sitzt fest. Vor dem tropischen Freizeitpark „Tropical Islands“ irgendwo im Nirgendwo Brandenburgs. Eingeparkt. Kein Vor und kein Zurück, weil ein anderer Autofahrer seinen Wagen offenbar ganz rücksichtslos in dritter Reihe abgestellt hat. Olli Schulz nutzt kurzerhand seinen Promistatus aus und bittet auf Facebook am Montagnachmittag seine Fans um Hilfe. Und die folgen seinem Aufruf prompt. Unter dem Hashtag #freeollischulz fordern sie auf der Facebook-Seite des „Tropical Islands“: „Lasst Olli Schulz frei!“ Sein Posting verbreitet sich rasend schnell. Allerdings: Womöglich war Schulz selber Schuld an seiner Misere.

Was ist passiert? Auf seiner Facebook-Seite hat Olli Schulz am Montagnachmittag ein Video hochgeladen. Er steht vor dem „Tropical Islands“, einem tropischen Freizeitpark mit Strand-, Bade- und Erlebnisbad, der damit wirbt, Europas größte tropische Indoor-Urlaubswelt zu sein. Kurz zuvor, das erfahren die Facebook-Nutzer in dem Video, war Schulz mit seiner kleinen Tochter schwimmen. Dann, es ist kurz vor 17 Uhr, will er nach Hause fahren. Doch er kann nicht. Er ist eingeparkt. Und da steht er nun in der Kälte, wo er doch kurz vorher noch sommerliche 27 Grad im Indoor-Kurzurlaub genossen hat.

Schulz’ Tochter versucht, das Auto wegzuschieben

„Hallo liebe Freunde“, sagt Schulz in die Kamera, „normalerweise nehme ich eure Hilfe nicht so schnell in Anspruch. Ich bin aber gefangen im Tropical Islands.“ Mit der Kamera schwenkt Schulz auf das Auto, das ihn daran hindert, den Parkplatz zu verlassen. In rosafarbener Jacke, die Kapuze auf dem Kopf, versucht seine kleine Tochter, das Auto wegzuschieben. „Klappt nicht.“ Schon dreimal sei ihm versprochen worden, „den Typen“ auszurufen oder die Feuerwehr zu holen. „Passiert ist nichts“, beklagt sich Schulz resigniert.

Sein Hilferuf: „Kann jeder bitte einmal ganz kurz beim Tropical Islands auf die Facebook-Seite schreiben: ‘Lasst Olli Schulz frei.’ Und bei der Info vom Tropical Islands anrufen, Nummer gibt’s gleich bei Google.“ Schulz’ Fans lassen sich nicht lange bitten. Im Sekundentakt erscheinen neue Besucherbeiträge auf der Facebook-Seite des Freizeitbades: „Lasst Olli Schulz frei“, „Ihr müsst Olli freilassen“ oder „Der Mann ist berühmt, er ist ein Star, holt ihn da raus!“, schreiben die Nutzer.

Eigentlich nur für Firmenfahrzeuge frei

Doch im Grunde ist Schulz selbst schuld an seiner misslichen Lage. „Hallo Olli Schulz, wir haben unser Rettungskommando sofort losgeschickt, um dir zu helfen“, antwortet das Facebook-Team von „Tropical Islands“ unter seinem Videobeitrag auf Facebook und fügt mit einem zwinkernden Emoji hinzu: „Vielleicht hättest du lieber dort parken sollen, wo das Parken auch erlaubt ist.“

Rund eine Stunde nach seinem Hilfeaufruf konnte Olli Schulz den Parkplatz wieder verlassen, teilt das „Tropical Islands“ auf Anfrage unserer Redaktion mit. Er habe auf einer Wiese geparkt, die eigentlich nur für Firmenfahrzeuge frei und für Gäste nicht vorgesehen sei. Es sei viel los gewesen im Freizeitpark, zumindest auf dem etwas weiter entfernten Parkplatz seien jedoch noch Buchten frei gewesen.

Später postet das Freizeitbad noch ein eigenes Video. „Liebe Superstars und lieber Oliver Schulz, auch für euch gilt die Straßenverkehrsordnung, die ziemlich eindeutig ist“, sagt darin Kim Schäfer, Marketing-Manager von „Tropical Islands“, und zeigt auf ein Durchfahrt-verboten-Schild mit dem Hinweis „Tropical Islands Dienstfahrzeuge frei“. „Wer verboten parkt, kann sich nicht auch auf seinen Superstar-Status berufen.“

Und Olli Schulz wirkt plötzlich ziemlich kleinlaut: „Ich liebe euch für die Solidarität. Bekomme jetzt wohl ziemlich viel Ärger. Egal“, schreibt er auf seiner Facebook-Seite. Ein Facebook-Nutzer kommentiert ganz passend: „Schulz, du Nase …“