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„Fuck ju Göhte“-Star Elyas M’Barek bricht Mädchen-Herzen

„Fuck ju Göhte“-Star Elyas M’Barek bricht Mädchen-Herzen

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Schauspieler Elyas M'Barek Foto: Dietmar Wäsche/WAZ FotoPool
„Türkisch für Anfänger“ war sein Karriere-Sprungbett. Seit „Fack ju Göhte“ ist Elyas M’Barek auf dem Weg zum großen Star. Der junge Schauspieler bricht derzeit Herzen und Rekorde. Dabei ist der 31-Jährige kein Überflieger. Und große Klappe hat er nur im Film.

München. 

Im Film ist die Klappe meist groß, die Bescheidenheit eher klein. Im echten Leben ist es genau umgekehrt. Charmant ist Elyas M’Barek da, sehr höflich, manchmal fast zurückhaltend. Aber sehr schlagfertig. Und dann sieht er auch noch unverschämt gut aus, wie jeder zugeben muss, der in den Film „Fack ju Göhte“ geht. Was in den vergangenen vier Wochen über drei Millionen Menschen gemacht haben.

In Klassenstärke strömen vor allem junge Mädchen in die Kinos. Und oft kommen die Mütter gleich mit. Klar, die Geschichte vom Aushilfslehrer Zeki Müller ist lustig. Aber viel wichtiger ist Filmstar M’Barek: Der ist nach Einschätzung der weiblichen Besucher wahlweise „süß“ oder „heiß“, ein „Sahneschnittchen“. Kein Wunder: Mit Hilfe eines persönlichen Trainers und strenger Diät hat er sich für die Rolle in vier Monaten ein Sixpack und Muskeln an den richtigen Stellen antrainiert.

Elyas M’Barek trägt im wirklichen Leben kein Tattoo – weils „irgendwann scheiße aussieht“

Jungs finden ihn „cool“, Väter könnten sich vorstellen, mit dem Kerl ein Bier trinken zu gehen. Vielleicht auch zwei. Trotz des riesigen Tattoos, das im Film Schulter, Brust und Rücken des falschen Pädagogen ziert. Ist übrigens falsch, nur aufgemalt. Im echten Leben hat der 31-Jährige sich noch nicht stechen lassen, weil: „Das sieht doch irgendwann scheiße aus – mit 50, 60 willst du doch nicht mehr so ein Tribal auf dem Arsch haben.“

Es fällt jedenfalls schwer, M’Barek nicht zu mögen. Was zu Beginn seiner Karriere anders ist. Da holen ihn Regisseure gerne, wenn sie ei­nen brauchen, der sich nur eine Goldkette umhängen und in eine Trainingshose steigen muss und dann aussieht wie der Alptraum eines jeden Nachtbuspendlers. Wenn im „Tatort“ oder beim „Großstadtrevier“ ein kleinkrimineller Verbrecher gesucht wird oder der schlecht deutsch sprechende Proll, dann ist M’Barek gefragt. Er ist der „Türke vom Dienst“, obwohl er Tunesier ist – und selbst das nur väterlicherseits. Denn die Mutter stammt aus Österreich.

Er konnte leben in dieser Nische, Profi wie er ist. Obwohl das Klischee falscher nicht sein konnte. M’Barek ist katholisch, hat noch nie ein Wort arabisch gesprochen. Manchmal, hat er vor Jahren mal gesagt, habe er das Gefühl gehabt, sich erklären zu müssen. „Keine Angst, ich tu’ dir nichts, ich kann auch Hochdeutsch, ich hab’ sogar Abitur.“

„Türkisch für Anfänger“, „Die Welle“, „Doctors Diary“

Schnee von gestern. Mit der Rolle des Cem Öztürk in der TV-Serie „Türkisch für Anfänger“ werden seine Charaktere leichter, mit der des Sinan im Kinofilm „Die Welle“ werden sie anspruchsvoller. Von vielen unbemerkt klettert M’Barek nach oben in dem Beruf, in den er „irgendwie so reingerutscht ist“. Er spielt einen Schlüsseldienstbetreiber in Danni Lowinski und einen Assistenzarzt in „Doctors Diary“. Und egal, was er spielt, man nimmt ihm jede Rolle ab.

Bekannt ist er schon lange, seit „Fack Ju Göhte“ ist der gebürtige Münchner berühmt. Von 150.000 auf 1,2 Millionen ist die Zahl seiner Fans auf Facebook in den letzten Monaten nach oben geschnellt und eine Talkshow jagt die nächste. Mittlerweile weiß man: Er ist angeblich Single, seine Traumfrau darf „nicht zickig“ sein, aber sehr gerne „humorvoll“ und „selbstbewusst“ . Er guckt keinen Sport im Fernsehen, liest aber täglich Zeitung. Und langsam wird ihm der ganze Trubel zu viel. „Ich will weiter U-Bahn fahren, abends irgendwo ein Bier trinken, ohne dass alle Welt drüber redet“, hat er dem Focus neulich gesagt und eine „Auszeit“ nach Weihnachten angekündigt.

Könnte schwierig wer­den. Hollywoods Branchen-Bibel „Variety“ hat ihn nämlich auf die Top-Ten-Liste von Schauspielern gesetzt, die man im Blick haben sollte. Dabei ist die Noah -Gordon-Verfilmung „Der Medicus“, in der er eine Nebenrolle spielt, noch gar nicht angelaufen. Eine Ehre, klar, aber M’Barek will das mit dem Ausland „nicht forcieren“. „Statt über Hollywood nachzudenken“, sagt er, „würde ich viel lieber ,Türkisch für Anfänger 2’ oder ,Fack ju Göhte 2’ machen.“ Also aufatmen, Mädels.