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Baby starb möglicherweise an Vergiftung

Baby starb möglicherweise an Vergiftung

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Foto: NRZ
Das im Hamburger Stadtteil St. Pauli entdeckte tote Baby ist möglicherweise vergiftet worden. Polizisten hatten den Säugling in einer Wohnung gefunden, seine Mutter hatte sich zuvor aus dem vierten Stock gestürzt.

Hamburg. 

Nachdem in einer Hamburger Wohnung ein totes Baby entdeckt wurde, richten sich die Ermittlungen der Mordkommission gegen die Mutter des Kindes. Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis des Instituts für Rechtsmedizin sei der acht Monate alte Säugling möglicherweise vergiftet worden, teilte ein Polizeisprecher am Freitag in der Hansestadt mit. Die 43 Jahre alte Mutter des Babys war nach einem Sturz aus dem vierten Stock des Mehrfamilienhauses im Stadtteil St. Pauli zunächst nicht vernehmungsfähig. Die Frau wurde mit schwersten Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert, Lebensgefahr bestehe aber nicht.

Frau wollte sich vermutlich das Leben nehmen

Passanten hatten die Frau am Donnerstagabend auf dem Gehweg entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert. Ersten Erkenntnissen zufolge wollte sich die Frau vermutlich das Leben nehmen. In der Wohnung entdeckte die Polizei wenig später in einem Zimmer den in einem Kinderbett liegenden leblosen Säugling. Das Baby konnte weder von den Beamten noch von den Rettungskräften und einer Notärztin wiederbelebt werden.

Wie die erste Obduktion am Freitag weiter ergab, deutet nichts auf eine äußerliche Gewalteinwirkung hin. Zur Klärung der genauen Todesursache wurden weitere feingewebliche und chemisch toxikologische Untersuchungen angeordnet, die mehrere Wochen andauern sollen.

Der Lebensgefährte der Frau wird von einem Kriseninterventionsteam betreut. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann der Vater des Babys ist. Er sei zwar nicht in der Wohnung gemeldet gewesen, habe sich aber größtenteils dort aufgehalten.

Geöffnete Packungen von Medikamenten sichergestellt

In der Wohnung der 43-Jährigen stellten die Kriminalbeamten mehrere geöffnete Packungen von Medikamenten sicher. Die Mutter des Babys soll Ärztin sein. (dapd)