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Werner Müller soll RAG-Stiftung bis Ende 2022 führen

Werner Müller soll RAG-Stiftung bis Ende 2022 führen

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Foto: Lars Heidrich
RAG-Stiftungschef Werner Müller soll bis Ende 2022 an der Spitze des Evonik-Großaktionärs stehen. Im Dezember tagt das zuständige Kuratorium.

Essen. 

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Werner Müller soll weitere fünf Jahre an der Spitze des Evonik-Großaktionärs RAG-Stiftung stehen. Der Vertrag von Müller, der im Juni 70 Jahre alt geworden ist, werde aller Voraussicht nach im Dezember bei der Sitzung des zuständigen Stiftungskuratoriums bis Ende 2022 verlängert, erfuhr unsere Redaktion aus gut informierten Kreisen. Müllers derzeitiger Vertrag läuft bis Ende 2017. Zum Kuratorium gehören Vertreter des Bundes, der Länder NRW und Saarland sowie der Gewerkschaft IG BCE, darunter Hannelore Kraft, Sigmar Gabriel, Wolfgang Schäuble, Heiko Maas und Michael Vassiliadis.

Nach Informationen unserer Redaktion zeichnet sich auch eine Verlängerung der Verträge von RAG-Stiftungsfinanzchef Helmut Linssen sowie von Jürgen Großmann als RAG-Kuratoriumschef ab. Eine Stiftungssprecherin wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern.

Der ehemalige Wirtschaftsminister Müller führt die RAG-Stiftung, die Mehrheitsaktionärin des Essener Chemiekonzerns Evonik ist, seit Dezember 2012. Das Amt bei der Stiftung gehört zu den einflussreichsten Jobs im Ruhrgebiet. Derzeit steht Müller unter anderem an der Spitze des Evonik-Aufsichtsrats und ist damit maßgeblich für die personelle Besetzung der Chefposten in dem Unternehmen verantwortlich. Müller ist auch Aufsichtsratschef des Bergbaukonzerns RAG. Die Stiftung ist zudem am Wohnungsunternehmen Vivawest sowie an Mittelständlern beteiligt.

„Das beeinträchtigt mich in Denken und Tatkraft nicht“

Das Vermögen der RAG-Stiftung liegt bei rund 15 Milliarden Euro. Die zentrale Aufgabe der Stiftung ist, die Kosten des Steinkohlenbergbaus nach dem Ende des Zechenbetriebs dauerhaft zu tragen, um die Steuerzahler zu entlasten. Die Stiftung tritt auch als Förderer von Kunst und Kultur im Ruhrgebiet auf.

Ende Mai hatte Müller zu erkennen gegeben, dass er eine weitere Amtszeit anstrebt. Mit Blick auf seinen 70. Geburtstag sagte er: „Das beeinträchtigt mich in Denken und Tatkraft nicht.“