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Riesige Rückrufaktion: Diese Modelle müssen in die Werkstatt

Riesige Rückrufaktion: Diese Modelle müssen in die Werkstatt

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  • 630.000 Fahrzeuge deutscher sowie ausländischer Hersteller müssen zurück in die Werkstatt
  • Grund sei eine erforderliche Änderung der Abschaltvorrichtungen für die Abgasreinigung bei bestimmten Temperaturen
  • Es gibt Zweifel in der Untersuchungskommission, ob diese Vorrichtungen zum Schutz von Bauteilen tatsächlich notwendig sind

Berlin. 

Die deutschen Autohersteller Audi, Porsche, Mercedes, Volkswagen und Opel sowie eine Reihe ausländischer Hersteller werden nach Angaben des Verkehrsministeriums insgesamt 630.000 Fahrzeuge zurückrufen. Grund sei eine erforderliche Änderung der Abschaltvorrichtungen für die Abgasreinigung bei bestimmten Temperaturen.

Bei Tests des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) seien zwar keine Fahrzeuge mit illegaler Software entdeckt worden, und die Abschaltvorrichtungen seien nach EU-Vorgaben möglich. Es gebe aber Zweifel in der Untersuchungskommission, ob diese Vorrichtungen zum Schutz von Bauteilen tatsächlich notwendig sind. Daimler hatte bereits erklärt, eine Steuerung einzusetzen, die bei Temperaturen unter zehn Grad zum Schutz des Motors die Abgasreinigung drosselt.

Rückruf-Liste ist lang

Diese Fahrzeuge wiesen laut Bericht des Kraftfahrtbundesamtes Auffälligkeiten auf:

  • Alfa Romeo Giuletta 2.0
  • Audi A6 V6 3.0
  • Chevrolet Cruze 2.0
  • Dacia Sandero 1.5
  • Fiat Ducato 3.0
  • Ford C-Max 1.5
  • Ford C-Max 2.0
  • Hyundai ix35 2.0
  • Hyundai i20 1.1
  • Jaguar XE 2.0
  • Jeep Cherokee 2.0
  • Land Rover Range Rover 3.0
  • Mercedes-Benz V250 Bluetec 2.0
  • Mercedes-Benz Sprinter 2.1 l Euro 5
  • Nissan Navarra 2.5
  • Opel Insignia 2.0
  • Opel Zafira 1.6
  • Porsche Macan 3.0 V6
  • Renault Kadjar 1.5
  • Renault Kadjar 1.6
  • Suzuki Vitara 1.6
  • Volkswagen Amarok 2.0
  • Volkswagen Crafter 2.0

Daimler beordert nach den Abgas-Nachprüfungen des KBA eine weitere Viertelmillion Autos in die Werkstätten. Man biete in Europa freiwillig für 247.000 Fahrzeuge ein Software-Update an, wie der Konzern am Freitag auf Anfrage mitteilte. Betroffen seien die Autos der A-, B-, CLA- und GLA-Klasse von Mercedes-Benz. Die Motoren in den betreffenden Modellen stammen von Daimlers Kooperationspartner Renault. Ebenfalls nicht im Bericht des KBA erwähnt sind freiwillige Rückrufe von Audi (Q5, A6, A8) und Opel (Cascada).

Tests fanden unter Labor- und Straßenbedingungen statt

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat an diesem Freitag den Bericht zu Auffälligkeiten beim Abgasausstoß vorgestellt, den er nach Bekanntwerden des Abgasskandals bei VW in Auftrag gegeben hatte. Die Ergebnisse der Untersuchungen, die vom KBA überwacht wurden, blieben aber lange Zeit geheim. Die Fahrzeuge seien sowohl auf dem Rollenprüfstand – also quasi unter Laborbedingungen – getestet worden als auch unter realen Bedingungen auf der Straße.

Laut Volkswagen ist die Kernmarke VW-Pkw von dem Rückruf infolge der Dobrindt-Prüfungen nicht betroffen – jedoch Audi, Porsche und die leichten VW-Nutzfahrzeuge. Von den übrigen Autobauern gab es zunächst keine weiteren Informationen. (rtr/dpa/ac)