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Olgas Rock in Oberhausen war ein Fest für Retro-Rocker im Regencape

Olgas Rock 2011 war das Fest für Retro-Rocker

Oberhausen. 

Trotz vieler Schauer feiert das Oberhausener Umsonst-und-Draußen-Festival Olgas Rock in diesem Jahr mit 20.000 Fans einen neuen Besucherrekord. Vor allem die Bands Jupiter Jones und Kraftklub entzückten die Besucher.

Zwei Tage, zwanzig Stunden Dauerbeschallung – und immer noch genug Zeit, um in der Vergangenheit zu schwelgen. Selbst erwachsene Festivalbesucher wühlen gerne auf dem Dachboden. Denn vor dem Besuch der zwölften Auflage von „Olgas Rock“ kramen einige auf dem Speicher ihre Scout-Tornister hervor.

Die zweitägige Sause im Olga Park verfrachtet sie nicht zurück in die Rock’n’-Roll-Realschule. Nein, die Jungs und Mädels in Osterfeld denken praktisch. Schließlich beinhaltet der Schulranzen stets einen gelben Regenumhang, manchmal sogar mit eingearbeiteten Blink-Reflektoren. Angesichts der Waschtag-Witterung eine kreative Idee. Ein Fest für Retro-Rocker.

So sind die gelben Hauben-Männchen auf dem Grün der Olga-Wiesen die Hingucker, dort aber längst nicht alleine. Trotz der teils heftigen Schauer können die Organisatoren von Kulturbüro der Stadt und RockO einen neuen Besucherrekord vermelden: Freitag 11.000 Fans, am Samstag 9000, das macht insgesamt 20.000 nicht gerade wasserscheue Anhänger. Sie sagen: „Regen ist doch wirklich das kleinste Problem!“

Insgeheim hatte Kevin Kerndl, der Verein RockO kümmert sich vor allem um die Auswahl der Bands, am Freitagmittag zwar mit neuen Spitzenzahlen gerechnet. Zu diesem Zeitpunkt schien aber noch die Sonne. Statt Schirmparade heißt es: Gruppenkuscheln zu harten Klängen auf den Wiesen. Doch auch die kühlen Duschen schrecken keinen ab. Die Gruppe „Le Fly“ kann ein Lied davon singen. Schließlich heißt es auch bei ihnen: Wasser marsch! Kein Problem, dafür haben die St. Paulianer auch einen Pappaufsteller von „Olga“ mitgebracht. Und Olga hat auf diesem lebensgroßen Abbild eine beachtliche Kugel – zumindest in der Hand. Die Schelme aus Norddeutschland präsentieren nämlich für ihren Auftritt mit „Pogo-Power“ eine Kugelstoßerin – und Olga sieht ziemlich kräftig aus.

An beiden Festivaltagen lassen sich viele gerne auf Händen tragen

Inhaltlich braucht sich das Umsonst-und-Draußen-Festival nicht zu verstecken: Vor allem Kraftklub entzückt die Fans und beschäftigt das Sicherheitspersonal vor der Bühne. Denn an beiden Festivaltagen lassen sich viele gerne auf Händen tragen. Einmal über der Menge surfen, geleitet von den bebenden Klängen bis zum Bühnengraben und von dort wieder zurück ins Kollektiv. Auf gängige Festival-Gewohnheiten verzichtet auch „Olgas Rock“ selbstverständlich nicht.

Kniffeliges wird gekonnt umschifft: Zwar bauen „Horse the Band“ erst mit Verspätung ihre Instrumente auf. Doch selbst ein Stau kann den Auftritt der Jungs nicht verhindern. Einer der Höhepunkte: Jupiter Jones, die am Freitag zum Abschluss des ersten Tages den Titel ihres größten Hit ins Gegenteil kehren – denn „Still“ ist es unter den Zuschauern nun wirklich nicht.