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Uni-Rektor fordert nachgelagerte Studien-Gebühr

Uni-Rektor fordert nachgelagerte Studien-Gebühr

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Foto: Ulrich von Born / NRZ

Ulrich Radtke, Rektor der Uni Duisburg-Essen, hält die Abschaffung der Studiengebühren für problematisch. Er fordert „nachgelagerte Studiengebühren“, die dann gezahlt werden, wenn die Absolventen einen Job gefunden haben.

Ulrich Radtke, Rektor der Uni Duisburg-Essen, hat den Entschluss der NRW-Regierung, die Studiengebühren abzuschaffen, als „nicht unproblematisch“ bezeichnet. Das Geld, das das Land als Ersatz für künftig ausfallende Gebühren in Aussicht gestellt hat, sei „nur bedingt auskömmlich“.

Es berücksichtige nicht die dramatisch wachsenden Studentenzahlen in den kommenden Jahren, die allenthalben prognostiziert werden – allein durch den Abi-Doppeljahrgang 2013. Nach Angaben der Hochschulleitung hat die Uni jährlich etwa 19 bis 20 Millionen Euro durch Studienbeiträge eingenommen – pro Semester und Student etwa 500 Euro. Schon jetzt zeichne sich, so der Rektor, „eine finanzielle Erosion“ in Teilen des Hochschulhaushaltes ab.

In einem „Plädoyer für nachgelagerte Studienbeiträge“, das die Hochschule in dieser Woche veröffentlichte, setzt sich Radtke für eine Wiedereinführung von Gebühren ein – allerdings sollten diese erst dann gezahlt werden, wenn die Absolventen einen Job gefunden haben. „Was ist schlecht daran“, fragt Radtke, “diejenigen zur Solidarität zu verpflichten, die es geschafft haben und es sich leisten können, dem Staat etwas von dem zurück zu geben, was sie zuvor kostenlos in Anspruch genommen haben?“ Als Referenz für erfolgreich eingeführte, „nachgelagerte Studiengebühren“ nennt Radtke das Land Australien. Dort hätten „deutlich mehr Studienplätze eingerichtet werden können, ohne dass der Studierenden-Anteil bildungsferner Schichtangehöriger gesunken wäre.“