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USA eröffnet Bordell für männliche Liebesdienste

USA eröffnet Bordell für männliche Liebesdienste

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Las Vegas. 

Sie könnten Pioniere werden, oder gewaltig scheitern. Der Renter Jim Davis und seine Frau Bobbi haben ein Bordell in der Wüste Nevadas eröffnet. Das Besondere: Die „Shady Lady Ranch“ ist das erste Bordell, das legal Liebesdienste von Männern anbietet.

Das Geschäft mit der käuflichen Liebe gilt als das älteste Gewerbe der Welt. Für ein paar Anpassungen an die Moderne ist es höchste Zeit, findet Jim Davis. Seit 17 Jahren betreibt der 78-jährige pensionierte Architekt mit seiner Frau Bobbi die „Shady Lady Ranch“, ein rustikales kleines Bordell in der Wüste des US-Bundesstaats Nevada. Das Ehepaar Davis will dem Prostitutionsgeschäft frisches Blut zuführen. Genauer gesagt: männliches Blut. Als allererste Einrichtung dieser Art in den USA soll die Erotik-Ranch ganz legal die Liebesdienste von gestandenen Männern anbieten.

Hunderte Bewerber haben sich für die wenigen offenen Stellen gemeldet. „Meine Frau wollte das einfach mal versuchen, und ich war einverstanden“, sagt Jim Davis. „Wir haben keine Ahnung, ob das funktioniert, aber es wird viel Spaß machen, ebendies herauszufinden.“ Unter den Bewerbern seien Pornostars und männliche Escort-Anbieter, berichtet die 55-jährige Bobbi Davis. Bei der Auswahl sollen freilich nicht nur Aussehen und sexuelle Leistungsfähigkeit zählen, sondern auch Charme und Geist und Persönlichkeit. Bobbi Davis beschreibt den idealen Bewerber so: „Er soll in der Lage sein zu lachen, wenn die Lady einen Witz macht.“ Außerdem besteht das Ehepaar Davis darauf, dass die Bewerber heterosexuell sind und wissen, was Frauen gefällt. Sollte sich herausstellen, dass die männlichen Liebesdienstleister vor allem männliche Interessenten anziehen, wollen sie das Angebot möglicherweise wieder einstellen.

Nevada ist der einzige Bundesstaat in den USA, in dem Prostitution erlaubt ist

Wie genau die Klientel der Verführer von der „Shady Lady Ranch“ aussieht, muss sich aber erst noch in der Praxis zeigen. Bis Ende Januar sollen ein bis zwei Männer angeheuert werden und ihre Arbeit aufnehmen. Dann wird klar werden, ob überhaupt Bedarf besteht. Die „Shady Lady Ranch“ sieht nicht aus wie ein Ort, an dem wegweisende Dinge geschehen. Bescheidene Holzbauten ducken sich in eine staubige Ebene am Fuße der Wüstenberge, die nächste Großstadt Las Vegas liegt 250 Kilometer entfernt. Und doch ist das Vorhaben der Eheleute Davis eine kleine Sitten-Revolution, denn nirgendwo sonst in den USA bieten männliche Prosituierte legal ihre Dienste an.

Nevada ist überhaupt der einzige unter 50 US-Bundesstaaten, in dem Prositution zugelassen ist. Ein weithin beachteter Versuch der berüchtigten Hollywood-Zuhälterin Heidi Fleiss, ein Männer-Bordell in Nevada zu eröffnen, war 2005 gescheitert. Das Ehepaar Davis hat sein Vorhaben in geduldigen Verhandlungen mit den Behörden durchgesetzt. Anfang Januar kam die offizielle Genehmigung. Sie sieht unter anderem vor, dass sich die Sexarbeiter regelmäßig urologisch untersuchen lassen müssen. Entsprechende Pflichtuntersuchungen beim Gynäkologen sind für weibliche Prostituierte in Nevada seit langem Pflicht. Der Papierkram ist also geregelt, nun fehlen nur noch die Frauen, die auf Freierinnenfüßen wandeln wollen.

Die Meinungen der Experten über die Liebes-Ranch gehen auseinander

Die Ansichten über das Marktpotenzial der Casanovas von der Liebes-Ranch gehen unter Experten weit auseinander. Der Unternehmer Dennis Hof, der das Bordell „Moonlite Bunny Ranch“ in Nevada betreibt, ist skeptisch. Er glaubt nicht, dass viele betuchte Frauen den weiten Weg in die Wüste antreten für ein paar Stunden bezahlter Liebe. „In einem Jahr werden wir darüber laut lachen“, prophezeit er. Ganz anderer Ansicht ist der in Los Angeles ansässige Filmdarsteller Les Brandt, der 2005 als einer der gewerbsmäßigen Verführer bei Heide Fleiss’ gescheitertem Bordellprojekt eingeplant war. „Es gibt Frauen, viele Frauen, die eine solche Option wollen und brauchen“, behauptet Brandt. „Einige Frauen müssen eben für die Zuneigung zahlen, die sie menschlich fühlen lässt.“ (AFP)