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Partys laut Basler das Erfolgsgeheimnis bei EM-Titel 1996

Partys laut Basler das Erfolgsgeheimnis bei EM-Titel 1996

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Foto: imago
Alkohol, Zigaretten, Frauenbesuche: Der ehemalige Fußball-Nationalspieler und Bundesligaprofi Mario Basler hat tiefe Einblicke in das Innenleben der deutschen Europameister-Mannschaft von 1996 gewährt und ausgelassene Feiern im Kreise des Teams als eines der großen Erfolgsgeheimnisse ausgemacht.

Köln. 

„An diesen Abenden wurden so einige Gläser Bier, Wodka-Lemon oder Gin-Tonic geleert, ein paar Marlboros geraucht, und wir quatschten über die schönen Dinge des Lebens“, schrieb Basler in der Juni-Ausgabe des Männermagazins Playboy. Sogar bei ihren Frauen, die in einem Hotel in der Nähe untergebracht waren, hätten die Spieler übernachten dürfen: „Wochenlang kein Sex – das ging ja auch nicht.“

Basler lobt Vogts

Zu verdanken sei dies vor allem dem Führungsstil des damaligen Bundestrainers Berti Vogts. „Wir waren ein verschworener Haufen und hatten mit Berti Vogts einen Trainer, der es verstand, die richtige Mischung aus An- und Entspannung zu schaffen. Nach Spielen gab er uns grundsätzlich anderthalb Tage frei“, äußerte Basler.

Wirklich über die Stränge geschlagen hätten die deutschen Nationalspieler dabei allerdings nie. Ganz im Gegensatz zu anderen Nationen: „Klar, wir waren auch mal angeschickert – allerdings nie so wie die englischen Nationalspieler. Die vernichteten das Bier, als gäbe es ab morgen keins mehr. Es war irre zu sehen, was die reinschütteten. Dagegen waren wir Waisenknaben.“

„Jede Verfehlung landet in der Zeitung oder im Internet“

Mit den Spielern der heutigen Nationalmannschaft würde Basler aufgrund der gestiegenen medialen Aufmerksamkeit nicht tauschen wollen. „Die Jungs um Jogi Löw haben gar keine andere Wahl, als artig zu sein. Sie werden schon im Jugendbereich auf Gehorsam und Professionalität erzogen. Und die Medienlandschaft hat sich massiv verändert. Früher waren 20 Journalisten bei den Turnieren dabei. Heute sind es 200. Plus 2000 Leserreporter. Da landet jede Verfehlung in der Zeitung oder im Internet“, betonte Basler. (sid)