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Winterreifen im Test – viermal gab es nur ein „Mangelhaft“

Winterreifen im Test – viermal mangelhaft

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RND Montage Winterreifen bei Reifen Blisginnis in Halver Foto: Guido Raith
Stiftung Warentest und ADAC haben 28 winterliche Pneus für Klein-, Kompakt- und Mittelklassewagen getestet. Achtmal wurde die Note „gut“, viermal ein „mangelhaft“ vergeben. Grundsätzlich empfiehlt der ADAC, Winterreifen mit einer Profiltiefe von 4 Millimetern oder weniger zu erneuern.

Essen. 

Wenn der Sommer endet und das fallende Laub die kalte Jahreszeit ankündigt, dann testen der ADAC und die Stiftung Warentest stets Winterreifen auf ihre Tauglichkeit. 28 winterliche Pneus für Klein-, Kompakt- und Mittelklassewagen in den Größen 175/65 R14 T und 195/65 R15 T hatten sich die Experten diesmal vorgenommen und vergaben achtmal die Note „gut“, viermal jedoch „mangelhaft“.

Hinzu kamen noch vier Ganzjahresreifen, die aber wenig überzeugten und den Testern zu Folge mit zweimal „ausreichend“ und zweimal „mangelhaft“ bei Eis und Schnee keine Alternative zu Winterreifen darstellen.

Die Kriterien

Die Eis- und Schneetauglichkeit der Reifen wurde von den Experten vor allem in knackig-kalten Nächten geprüft. Doch ein Winterreifen muss so viel mehr können und auch den Anforderungen auf nassen und trockenen Straßen, bei Schneematsch oder sehr milden Temperaturen genügen. Und auch das wurde getestet. „Was die Händler in den Handel bringen, ist letztlich ein Kompromiss“, erklären die Experten der Stiftung Warentest.

Eines der entscheidenden Testkriterien war das Verhalten auf nassen Fahrbahnen, das mit 30 Prozent in die Notengebung einfloss und „gute bis grottige Ergebnisse“ laut Warentest geliefert habe. Die weiteren Qualitätskriterien: Schnee (20 Prozent), trockene Fahrbahn (15), Eis (10), Verschleißfestigkeit (10), Kraftstoffverbrauch (10) und Geräusch (5).

Reifengröße 175/65 R14 T

Viermal „gut“: Testsieger wurde in dieser Klasse (wie auch bei den 195ern) der Continental ContiWinterContact TS 850, der in den Bereichen Nässe, Eis, Trockenheit und Verschleiß punktete. Dahinter folgt der Dunlop SP Winter Response 2, der seine Stärken auf Schnee und im Verbrauch ausspielte. Der Michelin Alpin A4 fiel durch eine hohe Verschleißfestigkeit auf, während der ausgewogene Firestone Winterhawk 3 keine Schwächen zeigte. Acht Reifen waren „befriedigend“. Die Note „mangelhaft“ erhielten der Cooper WeatherMaster SA2 und der Star Performer SPTS AS, die laut ADAC „durchschlagende Schwächen auf nasser Fahrbahn“ zeigten.

Reifengröße 195/65 R15 T

Und auch hier vier gute: Auf Platz 1 landete der Continental ContiWinterContact TS 850, der bei Schnee, Trockenheit, Verbrauch und Verschleiß überzeugte, während der Bridgestone Blizzak LM 001 bei Nässe die best Note erhielt. Keine Schwächen zeigten der Dunlop SP Winter Sport 4D und der Semperit Speed-Grip 2.

Zudem wurden sieben Pneus mit „befriedigend“ benotet, einer mit „ausreichend“. Schwächen auf nassen Fahrbahnen zeigten hingegen der Achilles Winter 101 und Infinity Winter Hero INF 049, die nur „mangelhaft“ abschnitten.

Ganzjahresreifen

Weder mit Sommerreifen noch mit Winterreifen können die Allrounder mithalten, sagen die Experten von Warentest und ADAC. Von den vier getesteten Modellen der Reifengröße 195/65 R15 H erhielten der Kumho Solus HA31 und der Uniroyal AllSeasonExpert die Note „mangelhaft“ – beide Pneus zeigten auf trockener Fahrbahn Schwächen.

Der komplette Test im Internet: www.adac.de, unter Suche mit dem Stichwort: „Winterreifen 2014“

Darauf sollten Sie achten 

Winterreifenpflicht: Seit vier Jahren sind Winterreifen auf verschneiten und eisigen Fahrbahnen Pflicht. Wer bei diesen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld und Punkte in Flensburg. Im schlimmsten Fall droht der Verlust des Versicherungsschutzes. Winterreifen erkennt man an dem Kürzel M + S (Matsch und Schnee) und an dem Schneeflockensymbol, die auf die Reifenflanke aufgedruckt sind.

Profiltiefe: Zwar gilt eine gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter, der ADAC rät jedoch, Winterreifen bereits bei einer Restprofiltiefe von 4 Millimetern unbedingt zu erneuern.

Höchstgeschwindigkeit: Winterreifen dürfen in der Regel nur bis zu einer bestimmten Höchstgeschwindigkeit gefahren werden, erklärt die Prüforganisation KÜS. Und diese Höchstgeschwindigkeit müsse laut KÜS auf einem Aufkleber am Armaturenbrett angegeben sein. Fehle die Gedächtnisstütze für den Fahrer, werde dies bei der Hauptuntersuchung als Mangel gewertet und die HU-Plakette verweigert.

Kälte: Winterreifen sind nicht nur bei winterlichen Straßenverhältnissen die richtige Wahl, sondern auch bei Kälte. Darauf weist der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hin. Die Gummimischung von Winterreifen sei nämlich auf niedrige Temperaturen spezialisiert und deutlich weicher.