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„37 Grad“ würdigt junge Liebe zum Jubiläum

„37 Grad“ würdigt junge Liebe zum Jubiläum

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Foto: ZDF/Marianne Schaefer Trench
Es ist eines der angesehensten Reportage-Formate des deutschen Fernsehens. Kein Wunder, dass die ZDF-Reihe „37 Grad“ immer wieder mal mit TV-Preisen bedacht wird. Zum 20-jährigen Jubiläum gibt es drei Extra-Ausgaben zum Thema „Jung“.

„37 Grad“ ist die Durchschnittstemperatur des Körpers, und das könnte auch der Titel einer wohlfühligen Gesundheitssendung sein. Seit 20 Jahren steht „37 Grad“ beim ZDF jedoch für eine Portraitreihe, die uns Menschen so hautnah bringt, das man ihre Wärme spüren kann. Zum Jubiläum gibt es (Dienstag, 22.15 Uhr) die starke erste von drei Folgen mit dem Titel „Jung“.

Zwischen traurig und Trauring

„Es ist, was es ist, sagt die Liebe. Was ist, sagt der Verstand“ – mit dem zum Popsong erweiterten Gedichtzeilen von Erich Fried beginnt jede „37 Grad“-Sendung, und im Bilderschnelldurchlauf geht es von der Schwangerschaft bis zum Greisentum und zurück. Da leben immer auch lieben bedeutet, dreht sich heute alles um die erste Liebe. Bei „jung.verliebt“ tun die Autoren das, was die Sendung seit dem ersten November 1994 am besten kann: Menschen einfach zu Wort kommen zu lassen, ungekünstelt und nicht großartig in Szene gesetzt, auf eine halbe Stunde begrenzt.

Und da erzählen junge Paare auf der weißen Couch, manche nicht einmal so alt wie das ZDF-Format, vom Werden und Wachsen ihrer Beziehung, und manchmal auch vom Vergehen. Und während sich die eine ihre Traumhochzeit in vier Jahren ausmalt, fließen dem anderen die Tränen, denn sie es weg, und er weiß nicht, warum. Was die erste Liebe nicht wissen kann: Zwischen traurig und Trauring liegt manchmal nur eine Nichtigkeit.

Über 40 Preise konnte sich die ZDF-Redaktion im Laufe der Jahre an die Wand hängen, darunter so renommierte wie den Grimme-Preis für die Auftaktsendung „Jenseits der Schattengrenze – Ein Vietnamsoldat kann nicht vergessen“. Heute würden man eher über einen Bundeswehr-Soldaten nach seinem Afghanistan-Einsatz berichten, denn wenn auch die gefühlte Tempertaur gleich geblieben ist, hat sich das Format durchaus geändert. Rund 1500 Ideen werden für die jährlich 30 Sendeplätze eingereicht, das zeigt die Beliebtheit der Reihe bei den Filmemachern.

Nicht alle der mehr als 800 Sendungen des ZDF-Klassikers haben den Anspruch erfüllt, den Menschen nahe zu kommen, ohne ihnen auf die Pelle zu rücken – es liegt an der Qualität der Regisseure. Nächste Woche folgt auf „jung.verliebt“ „jung.erfolgreich“, dann „jung.radikal“. „37 Grad“ – eine Sendung, mit der man gerne alt wird.