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Billiglöhne nutzen deutschen Modefirmen

Billiglöhne nutzen deutschen Firmen

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Foto: AFP

Essen. 

T-Shirts deutscher Hersteller hat die Stiftung Warentest jüngst bescheinigt, rasch auszuleiern. Jetzt haben sich die Experten die Produktionsbedingungen vieler internationaler Hersteller vor Ort angeschaut. Angesichts des knallharten Preiswettbewerbs vermisst „Test“ bei den meisten Modeketten soziales und ökologisches Engagement.

In zehn Ländern bekam Stiftung Warentest Zutritt zu 14 Nähereien und neun Färbereien. „Keinerlei Einblicke haben uns H&M, Mexx, NKD und Zero gewährt“, berichtet die Verbraucherorganisation. Die beste Bewertung für freiwilliges soziales und ökologisches Engagement erhielt Hessnatur. Die Biobaumwolle bezieht das Label aus Burkina Faso, gefärbt wird in Estland, genäht in Litauen. Beide baltischen Länder zahlen laut „Test“ monatliche Mindestlöhne von 278 und 232 Euro. Deutlich weniger gibt es in Bangladesch (20 Euro), Indien (50) und Mauritius (79) – bei längeren Wochenarbeitszeiten.

In Indien lässt C&A fertigen. „Als einziger Anbieter“ zei­ge C&A in der dortigen Nä­herei und Färberei „hohes En­gagement“. Als „engagiert“ gelten auch Esprit (Produktion in Indien), Peek & Cloppenburg (Bangladesch) und Trigema (Deutschland). An­sätze von sozialer und ökologischer Kompetenz erkannten die Tester bei Ernsting’s Family (Bangladesch), Gerry Weber (ver­traulich) und Otto (Indien).

Nur „bescheidene Ansätze“ fand „Test“ bei Street One (Griechenland/Bulgarien), Takko (keine Angaben), Tom Tailor (Portugal) und Zara (Türkei) vor. Kik beendete im vergangenen Jahr den Vertrag mit einer Näherei in Bangladesch.