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Neuer Job für CDU-Politiker Hendrik Wüst

Neuer Job für CDU-Politiker Hendrik Wüst

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Foto: ddp/Michael Gottschalk

Düsseldorf. 

Neuer Job für einen Politik-Aussteiger: Der ehemalige Generalsekretär der NRW-CDU Hendrik Wüst wird Geschäftsführer des Zeitungsverlegerverbandes NRW. Die Linke reagiert entzürnt.

Die Linke im Düsseldorfer Landtag rügt die neue berufliche Tätigkeit von Ex-CDU-Generalsekretär Hendrik Wüst. „Der CDU-Abgeordnete Wüst übernimmt zusätzlich zu seinem Mandat einen Job in der Wirtschaft. Wüst scheint sein Mandat nicht ernst zu nehmen, denn wer das tut, hat für einen Zweitjob als Geschäftsführer des Zeitungsverlegerverbandes keine Zeit“, sagte Linke-Fraktionsgeschäftsführer Ralf Michalowsky am Montag in Düsseldorf. Wüst habe bereits in der Vergangenheit die nötige Sensibilität vermissen lassen. Sollte Wüsts neuer Job „toleriert werden, sinkt auch bei weiteren Abgeordneten die Hemmschwelle“, sagte Michalowsky weiter.

Der wegen der Sponsoringaffäre in Nordrhein-Westfalen zurückgetretene frühere CDU-Generalsekretär Wüst ist neuer Geschäftsführer des Zeitungsverlegerverbandes Nordrhein-Westfalen. Wüst nehme mit sofortiger Wirkung seine neue Tätigkeit auf und ersetze damit den bisherigen Geschäftsführer Udo Becker, hatte der Verband in der vergangenen Woche mitgeteilt.

Nach Parteispendenskandal zurückgetreten

Wüst war seit 2006 Generalsekretär des bundesweit mitgliederstärksten CDU-Landesverbandes gewesen. Nachdem bekanntgeworden war, dass CDU-Parteitagssponsoren gegen eine Extra-Gebühr von 6.000 Euro ein exklusives Gespräch mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers angeboten wurde, war Wüst im Februar zurückgetreten. Sein Landtagsmandat will Wüst trotz seiner neuen Tätigkeit beibehalten. Ein NRW-Landtagsabgeordneter erhält derzeit pro Monat 10.093 Euro.

Der 35-jährige Christdemokrat Wüst war erst in der vergangenen Woche erneut in den Bundesvorstand der CDU gewählt worden. Vor der Sponsoring-Affäre hatte Wüst bereits Kritik einstecken müssen, weil er gleichzeitig vom Landtag und von seiner Partei einen Zuschuss zu seiner Kranken- und Pflegeversicherung erhielt. (dapd)