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Deutschland gegen Italien – der ewig erfolglose Klassiker

Deutschland gegen Italien – der ewig erfolglose Klassiker

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Foto: imago
Es ist der ewig junge Klassiker: Deutschland gegen Italien. Und immer, wenn es wirklich um etwas ging, sahen die Deutschen schlecht gegen die Abwehrspezialisten vom Stiefel aus. Vier schmerzhafte Niederlagen setzte es für Deutschland schon bei großen Turnieren gegen die Italiener. Zuletzt im EM-Halbfinale 2012, als Mario Balotelli die Löw-Elf im Alleingang abschoss.

Mailand. 

Am Freitag (20.45 Uhr/ZDF) trifft Deutschland in Mailand auf seinen Angstgegner Italien. In der Vergangenheit gab es viele denkwürdige Spiele zwischen diesen beiden Teams, wobei die DFB-Auswahl selten gut aussah. Der Sport-Informations-Dienst (SID) gibt einen kleinen Überblick:

EM 2012, Halbfinale: Deutschland – Italien 1:2

In Warschau setzte sich die schwarze Serie für die DFB-Auswahl gegen die Squadra Azzurra fort. Auch im achten Anlauf bei einer EM oder WM sprang für Deutschland kein Sieg heraus. Am Ende stand es nach zwei Toren von Mario Balotelli und dem Anschlusstreffer von Mesut Özil 2:1 für die Italiener, die anschließend im EM-Finale gegen Spanien in Kiew mit 0:4 untergingen.

WM 2006, Halbfinale: Deutschland – Italien 0:2 n.V.

Nur noch einen Schritt war der Gastgeber beim Sommermärchen vom Finale in Berlin entfernt. Aber es sollte nicht sein. Im Dortmunder Stadion, wo die DFB-Auswahl bis dato noch nie verloren hatte, machten die Italiener dem Team von Bundestrainer Jürgen Klinsmann einen Strich durch die Rechnung. Zwar konnte Deutschland bis zum Schlusspiff ein 0:0 halten, dann brach aber das Unglück über die Hausherren herein. Nach der zwölften Ecke für den späteren Weltmeister in der 119. Minute gelang Fabio Grosso das 1:0, ehe Alessandro del Piero in der Nachspielzeit mit 2:0 den Traum der deutschen Mannschaft vom ersten Titel nach 1996 endgültig beendete und das Team und seine Fans in ein Tal der Tränen stürzte.

EM 1996, Vorrunde: Deutschland – Italien 0:0

Im Nachhinein ist das 0:0 zwischen Deutschland und Italien im Theater der Träume in Manchester als Erfolg einzuordnen. Denn durch den Punkt in Old Trafford holte sich die Mannschaft von Trainer Berti Vogts nach dem 2:0 gegen Tschechien und dem 3:0 gegen Russland den Gruppensieg. Held des Abends war der heutige Bundestorwarttrainer Andreas Köpke, der reihenweise gute Chancen der Italiener vereitelte. Der deutsche Torhüter verschuldete zwar früh einen Strafstoß an Pierluigi Casiraghi, wehrte den von Gianfranco Zola geschossenen Elfmeter aber ab. Selbst als Deutschland nach einer Stunde nach einer Gelb-Roten Karte gegen Thomas Strunz in Unterzahl spielte, verzweifelten die Italiener reihenweise an Köpke, der so maßgeblich für das Turnieraus der Azzurri verwantwortlich war. Deutschland wurde anschließend Europameister.

EM 1988, Vorrunde: Deutschland – Italien 1:1

Im EM-Eröffungsspiel in Düsseldorf zeigten beide Team nur eine mäßige Leistung. Italien mit seinen Topstars Walter Zenga, Giuseppe Bergomi, Paolo Maldini, Carlo Ancelotti und Gianluca Vialli war spielerisch klar überlegen und ging in der 52. Minute durch Roberto Mancini nach einem groben Schnitzer von Matthias Herget in Führung. Drei Minuten später gelang Andreas Brehme per Freistoß der glückliche Ausgleich.

WM 1982, Finale: Deutschland – Italien 1:3

Die WM in Spanien war aus deutscher Sicht trotz des Finaleinzuges kein Ruhmesblatt. In Erinnerung blieben vor allem die ‚Schande von Gijon‘, als man 80 Minuten lang beim 1:0 gegen Österreich den Fairplay-Gedanken mit Füßen trat, und das brutale Foul von Torwart Toni Schumacher an Patrick Battiston im Halbfinale gegen Frankreich. Im Endspiel machten dann Paolo Rossi (57.), Marco Tardelli (69.) und Alessandro Altobelli (81.) für Italien alles klar, ehe Paul Breitner (83.) noch verkürzen konnte.

WM 1970, Halbfinale: Deutschland -Italien 3:4 n.V.

Im Aztekenstadion von Mexico City fand die bis heute unvergessene Partie zwischen Italien und Deutschland statt, die als Jahrhundertspiel in die Geschichte einging. Der amtierende Europameister Italien traf im Glutofen auf Vizeweltmeister Deutschland, wobei die Sympathien klar an Beckenbauer und Co. verteilt waren. Italien hatte in der Runde zuvor die Gastgeber aus dem Turnier geschossen und sah sich bereits zu Beginn einem wüsten Pfeifkonzert ausgesetzt. Das machte den Italienern aber nichts aus. Sie gingen bereits in der achten Minuten durch Roberto Boninsegna in Führung. Erst in der Nachspielzeit gelang dem in Italien spielenden Karl-Heinz Schnellinger mit seinem einzigen Länderspieltor der Ausgleich.

In der Verlängerung erzielte Gerd Müller die Führung für Deutschland, die Italiener kamen aber nach einem Fehler von Sigi Held durch Tarcisio Burgnich zum Ausgleich, ehe Luigi Riva für die italienische Führung sorgte. In der zweiten Halbzeit der Verlängerung gelang Gerd Müller erneut der Ausgleich, Gianni Rivera erzielte aber eine Minute später den 4:3-Endstand. Heute verweist eine Erinnerungstafel am Aztekenstadion auf diese Partie. (sid)