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Sex-Doku „Touch me not“ gewinnt Goldenen Bären – das sind die Reaktionen

Sex-Doku „Touch me not“ gewinnt Goldenen Bären – das sind die Reaktionen

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24.02.2018, Berlin, Berlinale, Pressekonferenz nach der Verleihung der Berlinale Bären: Adina Pintilie hält den Preis "Goldener Bär für den besten Film" (·Touch me not·). Foto: Jörg Carstensen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa
Der umstrittene Film „Touch me not“ hat den Goldenen Bären abgeräumt. So reagiert das Netz auf die Entscheidung der Berlinale-Jury.

Berlin. 

Als es gestern Abend bei der Verleihung des Goldenen Bären bei der Berlinale in Berlin hieß, dass der große Gewinnerfilm dieses Jahres „Touch me not“ heißt, waren viele überrascht. Der Film der rumänischen Regisseurin Adina Pintilie war der wohl kontroverseste Film des diesjährigen Berlinale-Wettbewerbs – nicht nur, weil er weder Spielfilm noch Dokumentation war, sondern beides.

Die Intimität in diesem Experimentalfilm, bei dem es um das Sexualleben verschiedener Paare geht, war für einige Medienvertreter bei der Pressevorführung zu viel, sie verließen vorzeitig den Saal. Die, die bis zum Ende durchgehalten haben, würdigten den Film allerdings mit großem Beifall. Geteilte Reaktionen gibt es nun auch nach der Preisverleihung.

Festival der Extreme

Die Berlinale-Jury und die Leitung des Filmfestivals machen klar: „Touch me not“ ist ein kontroverser Überraschungssieger, aber ein verdienter. Generell sei die diesjährige Berlinale ein Festival der Extreme gewesen.

Dieter Kosslik, Direktor der Berlinale, sagte der ARD: „Zum Teil ist es wirklich extrem, aber dafür ist ja auch ein Filmfestival da, sonst kann man ja auch zuhause zappen.“ Zu weit gingen Filme wie der von Adina Pintilie aber nicht: „Ich glaube nicht, dass wir Grenzen überschritten haben. Die sind noch lange nicht weit genug gezogen.“

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Was will man vom Kino?

Zum Nachdenken anregen soll damit sowohl die Auszeichnung, als auch der Film selbst. Tom Tykwer, der deutsche Regisseur und Vorsitzende der Berlinale Jury, erklärt in den „tagesthemen“: „Man kann damit nochmal verifizieren, wonach man eigentlich Sehnsucht hat im Kino, was man erwartet.“

Die Regisseurin selbst sagt: „Es gibt so viele Konflikte grade, der Film lädt ein, mitzufühlen, Andersartigkeit zu akzeptieren, das Bekannte zu überdenken.“

Geteilte Twitter-Reaktionen

Ihre Gewohnheiten zu überdenken, darauf wollen sich nicht alle Menschen gerne einlassen. Die Reaktionen auf Twitter zum experimentellen Gewinner der Berlinale 2018 sind geteilt. Während einige sich freuen, dass dieser mutige Film mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde, finden andere, allein das Thema hätte den Gewinn gesichert – „sex sells“ heißt es da.

Hier sind ein paar ausgewählte Reaktionen der Twitter-Gemeinde:

(alka)