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Pyro-Chaos beim BVB, Hooligan-Irrsinn bei Schalke, Eklat bei Gladbach! Spielern reicht's: „Ultras nehmen sich viel zu wichtig!“

Pyro-Chaos beim BVB, Hooligan-Irrsinn bei Schalke, Eklat bei Gladbach! Spielern reicht's: „Ultras nehmen sich viel zu wichtig!“

gladbach fans spieler
Nach Abpfiff diskutierten die Gladbacher Profis hitzig mit Teilen der Ultraszene. Foto: imago/Horstmüller

Dortmund. 

Am zurückliegenden Bundesliga-Spieltag ging es nicht nur auf dem Rasen heiß her.

An vielen Spielstätten standen Ultras und Hooligans im Mittelpunkt. Es ging um Pyrotechnik, Angriffe auf Spieler und eine organisierte Massenschlägerei. Vielen anderen Fans und manchem Profi geht das Verhalten der organisierten Anhänger allmählich mächtig gegen den Strich.

„Diese Ultras nehmen sich viel zu wichtig“, stellte Yann Sommer am Sonntagabend klar. Der Torwart von Borussia Mönchengladbach wurde mit seinen Kollegen mit einer äußerst skurrilen Situation konfrontiert. Aber eins nach dem anderen.

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Fans von Borussia Mönchengladbach attackieren eigene Spieler

Obwohl die Gladbacher gegen Hertha BSC 2:1 gewannen, gab es im Borussia-Park ein gellendes Pfeifkonzert (hier die erstaunlichen Szenen im Detail). Die Fans waren mit der Leistung der Gladbacher unzufrieden. Seit Wochen dümpelt die Borussia im Niemandsland der Tabelle herum und wird den Einzug in den Europapokal womöglich verpassen.

Auch am Sonntag gegen Berlin ging das Spiel für die Gladbacher schlecht los. Salomon Kalou (40.) brachte Hertha in Führung. Obwohl Thorgan Hazard (75./79.) das Spiel für die Borussen drehte, platzte vielen Fans der Kragen. Speziell die Ultras bepöbelten nach Abpfiff die eigenen Spieler. Vor der Fankurve kam es zu hitzigen Auseinandersetzungen zwischen den Profis und den fanatischen Anhängern.

BVB-Ultras zünden massiv Pyrotechnik

Auch bei der Dortmunder Borussia ging es im wahrsten Sinne des Wortes heiß her. Zu Beginn der zweiten Halbzeit im Spiel gegen Stuttgart (3:0) am Sonntag zündete die Dortmunder Ultra-Gruppierung Desperados eine große Reihe von Bengalischen Feuern (hier die Einzelheiten zu dem Vorfall).

Mit der Aktion wollten die Desperados ihre Solidarität mit der Kölner Gruppe „Boyz“ bekunden, die sich am Wochenende auflöste, nachdem deren Zaunfahne in der Vorwoche beim Spiel in Hoffenheim von Gladbacher Anhängern gestohlen worden war.

Fahnenklau, Gruppenauflösungen, Solidaritätsbekundungen – was nach einer Mischung aus Kindergeburtstag, Ehrenkodex und Romantik klingt, dürfte den BVB teuer zu stehen kommen. Der BVB ist nach dem Pyro-Chaos beim Pokalfinale gegen Frankfurt im Vorjahr ein Wiederholungstäter und muss eine saftige Strafe vom DFB befürchten.

Hooligans von HSV und Schalke liefern sich Massenschlägerei

Hässliche Szenen gab es auch in Hamburg. Vor dem Bundesligaspiel zwischen dem HSV und dem FC Schalke 04 haben sich rund hundert Hooligans beider Vereine in der Nähe der Reeperbahn zu einer verabredeten Massenschlägerei getroffen (hier das erschreckende Video der Schlägerei). Nach der brutalen Prügelei nahm die Polizei 12 Personen fest.

Wie geht es weiter mit den hartgesottenen Fans?

Durch das Anstimmen der Fangesänge, die Planung und Durchführung von Choreografien und ihr sonstiges Engagement in ihren Vereinen bescheren Ultras den deutschen Clubs ein starkes Stück Fußballkultur. Doch in der jüngeren Vergangenheit nehmen die Fehltritte der Anhänger aus der organisierten Szene massiv zu.

Vielen Fans und auch einigen Spielern reicht es langsam. Gladbach-Keeper Sommer stellte passend fest: „Wir spielen nicht nur für einige Dutzend, sondern für über 50.000.“