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Ruhrgebiet: Mann stirbt nach Polizei-Einsatz – löschten Beamte vor Ort brisante Videos?

Ruhrgebiet: Mann stirbt nach Polizei-Einsatz – löschten Beamte vor Ort brisante Videos?

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© IMAGO / 7aktuell

Schicht im Schacht - Die Geschichte des Bergbaus im Ruhrgebiet

Am Sonntag, den 7. August, nahm ein Polizeieinsatz der Stimbergstraße in Oer-Erkenschwick ein böses Ende. Ein vermeintlich unter Drogen stehender Randalierer wurde von den Beamten fixiert und verlor dann das Bewusstsein. Kurze Zeit später verstarb der 39-Jährige. Die Polizei Dortmund führt nun Ermittlungen gegen die Kollegen aus dem Ruhrgebiet.

Kern der Sache sind dabei auch Handyaufnahmen, die von Schaulustigen gemacht wurden. Diese spielen bei dem Fall im Ruhrgebiet aus verschiedenen Gründen eine zentrale Rolle.

Ruhrgebiet: Mann stirbt nach Festnahme – Dortmunder Kollegen ermitteln auch wegen Nötigung

Am 7. August war die Polizei gegen 19.35 Uhr auf die Stimbergstraße in Oer-Erkenschwick gerufen worden, weil ein Mann in einer Wohnung randalierte. Nach bisherigen Erkenntnissen war zunächst auch eine Frau in der Wohnung gewesen. Schon zu Beginn des Einsatzes befanden sich laut Polizei einige Schaulustige vor Ort.

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Der 39-Jährige aus Oer-Erkenschwick ließ sich von den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten jedoch nicht beruhigen und leistete massiven Widerstand, so dass Pfefferspray eingesetzt wurde. Die Beamten fixierten den Mann schließlich. Im Laufe des Einsatzes verlor der 39-Jährige das Bewusstsein, musste sogar am Einsatzort reanimiert werden und wurde schließlich mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. An der Einsatzstelle hatten sich zwischenzeitlich etwa 150 Schaulustige versammelt.

Im Laufe der Nacht verstarb der Mann dann. Gegen die am Einsatz beteiligten Polizisten wird nun ermittelt. In acht Fällen geht es um mögliche Körperverletzung im Amt. Nun besteht gegen vier Beamtinnen und Beamte des Polizeipräsidiums Recklinghausen auch der Verdacht der Nötigung.

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Obwohl der Leichnam bereits obduziert wurde, steht noch keine genaue Todesursache fest. Laut Polizei bedarf es weiterer Untersuchungen, die derzeit stattfinden.

Hat die Polizei Recklinghausen Leute dazu gezwungen, Videoaufnahmen zu löschen?

Von großer Bedeutung sind bei dem Fall die Videoaufnahmen, die von Passanten und Anwohnern gemacht wurden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es Anhaltspunkte dafür, dass Beamte nach dem Einsatz Aufnahmen auf den Handys der Zeugen eingesehen und zumindest in einem Fall auch gelöscht haben könnten. Die zuständige Staatsanwaltschaft Bochum geht insoweit bezüglich vier weiterer Einsatzkräfte von einem Anfangsverdacht für eine Nötigung aus.

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Eine externe Firma soll möglicherweise gelöschte Videoaufnahmen wieder herstellen. Die bislang gesicherten Filmaufnahmen, die der Polizei vorliegen, werden aktuell beim LKA NRW zur Auswertung aufbereitet. Die Ermittlungen dauern an.

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Die Polizei Dortmund sucht weiterhin Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Ermittlungsverfahren machen können. Die Dortmunder Kriminalwache ist unter 0231/132-7441 zu erreichen. (alp)