Veröffentlicht inEssen

Orchester  der  Goetheschule  spielt  mit  Metal-Legende Manowar

Orchester  der  Essener Goetheschule  spielt  mit  Manowar

manowar Goetheschule.jpg
Manowar Probe Foto: Sebastian Konopka
Joey DeMaio, Kopf und Bassist der amerikanischen Metal-Legenden Manowar, schaute am Mittwoch im Chorforum vorbei, um seine Idee für das Konzert in der Grugahalle während der Welttournee vorzustellen: 102 Schüler treten am 14. Januar vor rund 7000 Metal-Fans auf – am Abend besucht er die Probe in Bredeney.

Essen. 

Die Szenerie wirkt im ersten Moment etwas skurril: Joey DeMaio, Kopf und Bassist der amerikanischen Metal-Urgesteine Manowar, nimmt unter der Buntglas-Kuppel des Chorforums neben Marcus Schönwitz, Musiklehrer und Orchesterleiter des Goethegymnasiums Platz. DeMaio trägt Sonnenbrille, hautenge schwarze Lederhose mit augenfälliger Schnürung und lässt seine wallende Mähne über die Schultern fallen – in diesem Hort der Klassik, der ehemaligen Kirche St. Engelbert!

Dabei verbindet Metal und Klassik weit mehr als DeMaios fast anbetende Bewunderung für den Komponisten Richard Wagner, dessen Leben und Wirken er in- und auswendig kennt. „Ohne die Klassik hätten wir heute kein Metal, kein Pop kein Garnichts. Und die Klassik ist im Begriff zu schwinden . Das müssen wir verhindern und vor allem die jüngere Generation auf den Geschmack bringen“, sagt DeMaio und liefert damit die Begründung für die Zusammenarbeit mit dem Orchester der Goetheschule. Im Rahmen der Manowar-Welttournee „Kings of Metal“ werden am 14. Januar 102 Schüler der Jahrgangsstufen acht bis zwölf beim Konzert in der Grugahalle auf der Bühne stehen – vor geschätzt rund 7000 Metal-Fans.

„Einmalige Chance für unsere Schüler“

„Für unsere Schüler ist das eine einmalige Chance. Als wir die Anfrage von Chorforum-Leiter Alexander Eberle bekamen, waren wir erstmal baff“, sagt Marcus Schönwitz, der in den nächsten Wochen neben dem Klassiker „Neue Welt“ von Antonín Dvořák auch zwei Manowar-Songs mit den Schülern einstudiert. Zu hören sein werden die neu arrangierten Stücke im Vorprogramm, wobei DeMaio beim Pressegespräch am Mittwoch einen gemeinsamen Auftritt nicht ausschloss. Um erste Details der Zusammenarbeit zu besprechen, will er am Abend bereits bei der Orchester-Probe im Bredneyer Gymnasium vorbeischauen.

Obwohl eher klassisch orientiert, hat Lehrer Marcus Schönwitz bereits Erfahrungen auf der großen Metal-Bühne gesammelt: 1997 trat der Bratschist gemeinsam mit dem Lingua Mortis Orchestra der Heavy-Metal-Band Rage beim Wacken auf – dem größten Metal-Festival in Deutschland. „Klassik und Metal haben Berührungspunkte. Zumal sich beide Genres dadurch auszeichnen, dass sie handgemacht sind“, findet Schönwitz.

Joey DeMaio nutzt seinen letzten Tag in Essen am Donnerstag noch: So hat die für die Deutschlandkonzerte in Frankfurt, München und Essen zuständige Bochumer Konzertagentur von Lars Berndt noch eine Sightseeing-Tour für die Metal-Legende organisiert: Neben einer Besichtigung der Grugahalle stehen ein Besuch im Einkaufszentrum Limbecker Platz, und Trips zum Baldeneysee und Schloss Hugenpoet an, ehe es im Januar ein Wiedersehen gibt.