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Jan Delay beschert Ruhr Games Finale mit 10 000 Besuchern

Jan Delay beschert Ruhr Games Finale mit 10 000 Besuchern

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Foto: FUNKE Foto Services
Jan Delay begeisterte 10 000 Zuschauer auf Zollverein als letzter Programmpunkt der Ruhr Games. Ansonstehn blieben die Zahlen weit hinter den Erwartungen.

Essen. 

Die Ruhr Games endeten mit einem Knall: Jan Delay feierte mit rund 10 000 Zuschauern auf Zollverein. So viel Publikum war längst nicht bei allen Veranstaltungen.

Staunend schwingen die Köpfe der Kinder von links nach rechts. Wie festgefroren stehen sie vor einer großen Holzrampe direkt vor dem Ruhr-Museum. Sie beobachten gebannt die Mountainbike-Fahrer, die sich mutig in die Tiefe stürzen, mit einem Flug durch die Luft belohnt werden und dabei kühne Kunststücke zeigen. Auf der Wiese sitzen einige Jugendliche und essen Currywurst, vor der Bühne sammelt sich eine Menschentraube, die Bands wie Robeat oder Bakkushan lauscht.

Diese und ähnliche Bilder waren vom 3. bis zum 6. Juni in Essen und vier anderen Ruhrgebietsstädten zu sehen. Die Ruhr Games sollten als neues internationales Sport- und Jugendkulturereignis ein großes Publikum finden. Ob es gelungen ist? Die Veranstalter zogen am Samstag beim Abschluss auf Zollverein Bilanz.

Fokus lag auf Sport

Insgesamt 240 Veranstaltungen hat das Organisationsteam der Ruhr Games für vier Tage auf die Beine gestellt. „Es ist gelungen, was wir uns vorgenommen haben – viele Jugendliche zu bewegen“, fasst Karola Geiß-Netthöfel, Direktorin des Regionalverbands Ruhr (RVR), zusammen. In Zahlen heißt das: 4000 Sportler, die in den Wettkämpfen gegeneinander angetreten sind, 1000 weitere aktive Athleten und rund 1000 ehrenamtliche Helfer.

Dabei lag der Fokus vor allem auf dem Sport: Die Jugendlichen traten in Olympischen Disziplinen wie Basketball, Judo oder Tischtennis gegeneinander an oder maßen sich in Actionsportarten wie BMX oder Parkour. 150 Kulturveranstaltungen, hauptsächlich Konzerte, begleiteten die sportlichen Abenteuer. Für NRW-Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf stand aber auch der europäische Austausch auf der Liste der Ziele: „Die Ruhr Games sollten ein großes, buntes, internationales Jugendfestival werden. Dabei war uns wichtig, auch politische und gesellschaftliche Themen anzusprechen.“ So diskutierten Jugendliche beim Jugendcampus in Gladbeck beispielsweise über Fair Play – nicht nur im Sport, sondern auch in der Gesellschaft.

Insgesamt 125 000 statt erwarteter 250 000 Besucher

Dabei, so gestand Karola Geiß-Netthöfel ein, waren längst nicht alle Events so gut besucht wie die Abschlussfeier auf Zollverein. „Insgesamt sind wir mit 125 000 Besuchern unter unseren erwarteten 250 000 geblieben. Vor allem in Gelsenkirchen wurde die große Bühne nicht gebraucht.“ Der Grund: Viele Bürger wussten vorab nichts von den Ruhr Games. „Wir sind mit der Kommunikation zu spät herausgekommen“, räumt Geiß-Netthöfel ein. „Aber die Begeisterung der Athleten war immer da – egal wie viele Leute zugeschaut haben.“

Für einen Aufschwung der Besucherzahlen sorgte noch einmal das kostenlose Jan-Delay-Konzert am Samstagabend. Mit seinem Auftritt lockte er rund 10 000 Besucher nach Zollverein. Dicht gedrängt feierten die Zuschauer zur Musik des charismatischen Sängers mit seinem Markenzeichen, dem Hut, und der unverkennbaren Stimme – zumindest ein richtig guter Abschluss für die ersten Ruhr Games.