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Auf Rat ihrer Ärzte stillt eine Mutter ihr Kind – es verdurstet

Auf Rat ihrer Ärzte stillt Mutter ihr Kind – es verdurstet

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Stillende Frau mit Baby Foto: imago/Westend61
  • Jillian Johnson stillte den kleinen Landon ausschließlich
  • Das Baby weinte ununterbrochen und verlor an Gewicht
  • Landon starb nach nur 19 Lebenstagen an Dehydration

Kalifornien. 

Stillen ist das Beste für Babys – diesen Satz hört man von Müttern und Experten gleichermaßen oft. Stillen sei gut für die Bindung von Mutter und Kind, stärke das Immunsystem und mache das Kind schlauer, so die Begründung. Dass Stillen unter Umständen aber auch tödlich sein kann, zeigt dieser dramatische Fall des kleinen Landon.

Auch Jillian Johnson und ihr Mann Jarrod aus Kalifornien hörten in den unzähligen Geburtsvorbereitungskursen immer wieder, wie wichtig Stillen ist. Jillian war zum ersten Mal schwanger und wollte nur das Beste für ihr Kind. Aus diesem Grund habe sie sich auch dazu entschieden, Landon in einem „Baby-freundlichen“ Krankenhaus zur Welt zu bringen – per Notkaiserschnitt, da der kleine Junge während der Geburt nicht genug Luft bekam.

Jillian stillte Landon regelmäßig, doch er hörte nicht auf zu weinen

Jillian stillte den neugeborenen Landon von Anfang an – alle ein bis zwei Stunden für 15 bis 40 Minuten. Wie sie in ihrem herzzerreißendem Eintrag auf einem Still-Blog berichtet, seien auch die Experten im Krankenhaus mit dem Stillverhalten von Mutter und Kind zufrieden gewesen. Einer der Ärzte habe Jillian zwar noch gesagt, dass es für sie aufgrund einer Stoffwechselerkrankung schwieriger sei, Milch zu produzieren. Mit bestimmten Kräuter sollte sie die Produktion anregen, empfahl er ihr.

Jillian vertraute den Ärzten und stillte ihn weiterhin – obwohl Landon an Gewicht verlor und nicht aufhörte zu weinen. Laut ihrem Blogeintrag war der Junge von ihrer Brust nicht wegzukriegen. Die Ärzte und Krankenschwestern sahen darin aber keine Grund zur Sorge. Sie entließen Mutter und Kind. Dann der Schock: Nach weniger als 12 Stunden in seinem neuen Zuhause hörte Landons Herz plötzlich auf zu schlagen.

Landons kleines Herz blieb stehen – er war verdurstet

Jillian und Jarrod riefen den Krankenwagen. Nach etlichen Wiederbelebungsmaßnahmen im Krankenhaus habe Landon wieder einen Puls gehabt. Er sei auf die Intensivstation gebracht worden, wo er an Maschinen angeschlossen wurde. Die Ärzte diagnostizierten schwere Gehirnschäden aufgrund eines Sauerstoffmangels, der durch Dehydration und Herz-Kreislauf-Stillstand verursacht worden sei. Der kleine Junge war schlichtweg verdurstet, weil Jillian nicht genügend Milch produzierte.

Nur 19 Tage nach Landons Geburt entschieden sich die Eltern schweren Herzens, die lebenserhaltenden Maßnahmen einzustellen. Trotz ihres schweren Schicksals ist Jillian keine Still-Gegnerin. Nach Landons Tod hat das Paar zwei gesunde Mädchen zur Welt gebracht – Jillian hat die Kinder zwar gestillt, ihnen aber ergänzend auch die Flasche gegeben. Ihr großer Bruder Landon wäre heute fünf Jahre alt. (lhel)