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Kunstmuseum Bochum zieht positive Bilanz des Jahres 2014

Kunstmuseum Bochum zieht positive Bilanz des Jahres 2014

Kunst aus Indien in Bochum_1.jpg
Foto: WAZ FotoPool / Ingo Otto
Museumsdirektor Dr. Hans Günter Golinski blickt auf ein turbulentes Jahr zurück. Die eigene Sammlung bleibt aber Baustelle. Ihr fehlte ein Ort.

Bochum. 

„Regional, national, international“ möchte das Kunstmuseum Bochum wirken. Diesem so ausformulierten Anspruch wurde es laut Leiter Dr. Hans Günter Golinski im zu Ende gehenden Jahr 2014 gerecht. Den zentralen Ereignissen, der aktuellen Indien-Ausstellung und dem in Kooperation mit der Ruhrtriennale kurzfristig gestemmten Projekt von Gregor Schneider, steht vor allem ein Manko entgegen: Immer noch hat die eigene Sammlung keinen Ort.

Hinter den Kulissen werde eifrig gearbeitet. So formulierte es der Museumschef recht vage, doch zuversichtlich.

Statik macht Probleme

Dem Ziel, die eigene Sammlung („manchmal mehr unterwegs als im Hause“ so Golinski) in der angeschlossenen Villa Marckhoff eine Heimstätte zu schaffen, stehen immer noch die statischen Probleme dieses Hauses im Weg. Dennoch ist Dr. Golinski optimistisch, dass in den nächsten zwei Jahren eine leider nicht unbeträchtliche bauliche Ertüchtigung finanziert werden kann. Ein deutliches bürgerschaftliches Engagement sei bereits vorhanden.

Im Rückblick zeigte sich der „Hüter des Hauses“ am Stadtpark zufrieden mit den Besucherzahlen. Um die 35 000 werden es wohl bis Jahresende werden. Damit erreiche man lange nicht jene aus dem Jahr mit der Anton-Corbijn-Ausstellung. „Wir wollen eben nicht nur populär sein, das ist unser Selbstverständnis“, erklärt der oberste Bochumer Kunstvermittler dazu.

Ohne Corbijn-Popkultur-Appeal

Populär, allerdings ohne den Corbijn-Popkultur-Appeal, wurde das Haus allerdings durch die Übernahme des Gregor-Schneider-Kunstprojekts, das in Duisburg am seltsamen Kunstverständnis des dortigen Oberbürgermeisters scheiterte. Zur Installation des Weltkünstlers Schneider „rauschte es gewaltig im Blätterwald“, an Besuchern wurden hier 5000 gezählt. „Viele Kunstfreunde haben sich wohl nach den Medienberichten entschieden: da gehe ich nicht hinein“, glaubt Golinski.

Die zentrale Jahresausstellung zur indischen Gegenwartskunst musste wegen Schneider verschoben werden, läuft aber nun im Museum. Zu ihrer Vermittlung werden zwischen den Jahren am 26., 27., 28., und 30.12. jeweils 15 Uhr, zusätzliche öffentliche Führungen angeboten.