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Afghanistan: Erster Skilift in Betrieb

Afghanistan: Erster Skilift in Betrieb

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Skiläufer Fatima Nazari stehen am Hang eines Berges. Foto: -/Bamyan Ski Club/dpa
In Afghanistan kann man nun Skifahren. Diese Woche ist ein Skilift in Betrieb genommen worden dessen Seil von einem Motorrad angetrieben wird.

Kabul. 

In Afghanistan ist ein erster Skilift in Betrieb genommen worden: Ein von einem Motorrad angetriebenes Seil. Seit dieser Woche zieht der ungewöhnliche Lift bis zu vier Personen gleichzeitig rund 150 Meter einen Skihang hinauf, sagte Hamid Dschiljab, Manager der Historischen Stätten der Provinz Bamian und Mitglied eines örtlichen Skiclubs. Oben am Hügel ist der Skilift an einer umgedrehten Schubkarre befestigt.

Bisher mussten Skifahrer in der zentralen Provinz Bamian zu Fuß die Berge hochlaufen, ihre Skier auf den Schultern tragend. „Im Schnitt brauchen wir vier Stunden für den Aufstieg für eine 15-minütige Abfahrt“, sagte Dschiljab. Der Lift, über dessen ungewöhnliche Konstruktion die Afghanen selbst schmunzeln, sei vor allem bei Anfängern eine willkommene Aufstiegshilfe.

Skifahren wird in Afghanistan beliebter

Skifahren gewinnt in Afghanistan trotz der bescheidenen Bedingungen an Beliebtheit, auch unter Frauen. 2011 hatten Schweizer Skifahrer die erste „Afghan Ski Challenge“ initiiert. Damals waren die Sportler ein Kuriosum. Mittlerweile aber tummeln sich jeden Freitag über hundert einheimische Skisportler auf verschiedenen – freilich unpräparierten – Pisten rund um den Nationalpark Band-e-Amir, auf den Bergen des Koh-e-Baba-Gebirges oder am Hadschigak-Pass.

Die Provinz Bamian gilt seit Jahren als eine der sichersten in dem kriegszerrissenen Land. Die Provinzregierung versucht seit langem, den Tourismus anzukurbeln und ihre zahlreichen historischen Stätten sowie die unberührte Natur des zentralafghanischen Hochplateaus – Bamian-Stadt liegt auf 2850 Metern – in einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die lokale Bevölkerung zu verwandeln. Zuletzt sprachen die Behörden wieder von steigenden Touristenzahlen. Der Großteil von ihnen stammt aus anderen Provinzen des Landes. (dpa)