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Neuer Schalke-Krach: Ehrenrat ermittelt gegen Aufsichtsräte

Neuer Schalke-Krach: Ehrenrat ermittelt gegen Aufsichtsräte

  • Der Schalker Ehrenrat wird nur in besonders schwerwiegenden Fällen eingeschaltet.
  • Jetzt stehen zwei Aufsichtsratsmitglieder im Fokus des Gremiums.
  • Ein Zusammenhang mit der Zulassung von Clemens Tönnies zur Wiederwahl erscheint zumindest möglich.

Gelsenkirchen. 

Beim FC Schalke 04 gehen die Reibereien hinter den Kulissen weiter. Nachdem sich zuletzt der Wahlausschuss unter Druck gesetzt sah, betrifft der neueste Vorfall zwei andere Gremien: Den Aufsichtsrat und den Ehrenrat.


Nach Informationen dieser Zeitung ermittelt der Ehrenrat aktuell gegen die Aufsichtsratsmitglieder Dr. Andreas Horn und Thomas Wiese – allerdings wohl in zwei unterschiedlichen Sachverhalten. Der Ehrenrat wird laut Satzung bei der Behandlung von Streitigkeiten zwischen Mitgliedern oder zwischen Mitgliedern und dem Verein oder Vereinsorganen nur auf Antrag eines Betroffenen oder eines Vereinsorganes tätig. Von sich aus wird der fünfköpfige Ehrenrat tätig, wenn ihm grob unsportliches oder vereinsschädigendes Verhalten von Mitgliedern oder Organmitgliedern oder rechtswidriges bzw. satzungs- oder leitbildwidriges Handeln von Vereinsorganen bekannt wird.

Nicht der erste Fall

Konkrete Hintergründe des Verfahren sind noch unklar, ein Zusammenhang mit der Zulassung von Clemens Tönnies zur Wiederwahl erscheint zumindest möglich. Horn wie auch Wiese waren vor einem Jahr neu in den Aufsichtsrat gewählt worden.

Gemeinsam mit dem Aufsichtsratsmitglied Axel Hefer hatten Horn und Wiese vor der Jahreshauptversammlung am 26. Juni 2016 einen Satzungsänderungsantrag eingereicht, der vom Aufsichtsrat aber zunächst abgelehnt worden ist. Er thematisiert die Aufgaben und Haftung des Aufsichtsrates.


Bereits vor rund einem Jahr war der Ehrenrat gegen ein Aufsichtsratsmitglied vorgegangen: damals war Hefer vorgeworfen worden, durch eine juristische Überprüfung der Geschäftsordnung gegen seine Verschwiegenheitspflicht verstoßen zu haben. Daraufhin war Hefer sogar suspendiert worden. Er ließ den Streit schließlich zivilrechtlich klären und bekam Recht: Die dreimonatige Sperre gegen ihn musste aufgehoben werden.