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Abenteuerliche Expeditionsreise durch die Drake Passage

Abenteuerliche Expeditionsreise durch die Drake Passage

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Jedes Jahr zieht es Abenteurer auf die Drake Passage zwischen Südamerika und Antarktis. Hier erfahren Sie, welche Reedereien diese Route anbieten.

Essen. 

Die Wellen peitschen an Bug und Heck. Sie krallen sich an das Schiff, das riesige Berge aus Wasser erklimmen muss, nur um in tiefe Wellentäler zu stürzen. Entspannt ist die Mannschaft: Sie hat schon wildere Stürme erlebt hier auf der Drake Passage zwischen Südamerika und der Antarktis, die berüchtigt ist für ihre Versuche, den Schiffen habhaft zu werden. Weniger entspannt sind die Passagiere, die sich mit Seekrankheit plagen, sich der Faszination dieses rohen Schauspiels aber nicht entziehen können. Gut zwei Tage dauert das Spektakel, ehe Stille einkehrt im ewigen Eis.

Was ist es, was den Menschen immer wieder an den Rand der Zivilisation führt? Ihn dazu treibt, noch einen Schritt weiter zu gehen, weg von allem Bekannten, von allen technischen Errungenschaften? Seit jeher haben sich die Menschen auf die Suche nach Neuland begeben. Vielleicht liegen Entdeckertum und Abenteuerlust in seiner Natur.

Mit Buckelwalen auf Tuchfühlung

Mag heute auch jedes Fleckchen Erde vermessen und kartografiert sein, so kann doch jeder einzelne noch auf seine ganz persönliche Entdeckungstour aufbrechen. Die Bequemlichkeiten des Alltags hinter sich lassen – Abenteuer in Regionen erleben, denen man noch ansieht, dass der Mensch hier nicht zu Hause ist. Pinguinkolonien heißen einen in der Antarktis willkommen, in Zodiacs kommt man den Buckelwalen ganz nahe. Überragend die weißen Landschaften, das knackende Eis, die kalbenden Gletscher. Das Expeditionsschiff bietet die bei aller Abenteuerlust wohltuende Sicherheit in dieser fremden Welt, die einem an Bord von Forscherteams in Vorträgen erklärt wird. Man muss es gesehen und erlebt haben, auch um zu erkennen, wie schützenswert der Planet ist.

Viele Reedereien bieten nicht nur im tiefsten Süden, sondern auch im höchsten Norden, der Kanadischen Arktis, auf Grönland oder Spitzbergen Expeditionsreisen an. Ein Überblick für die Saison 2015/16.

Hurtigruten
MS Fram von Hurtigruten steht in der Tradition der ursprünglichen Fram, jenem legendären Expeditionsschiff, mit dem der Norweger Roald Amundsen unterwegs war, als er Kurs auf den Südpol nahm. Es ist das jüngste Schiff, kann 318 Passagiere an Bord nehmen und ist damit nicht zu klein – und vor allem nicht zu groß, um beispielsweise in der Antarktis auch Anlandungen vornehmen zu können. „Fram“ bedeutet „vorwärts“ – ja, das weckt gewisse Erwartungen; und die werden erfüllt.

Bei Hurtigruten wird neben Englisch und Norwegisch auch Deutsch an Bord gesprochen, die Fahrtgebiete für die Saison 2015/16 sind die Antarktis, Grönland, Island, Spitzbergen und das Heimatland Norwegen.


Preisbeispiele: Die 16-tägige „Expedition Südpolarkreis“ kostet ab 10.445 Euro (ohne Flug nach Buenos Aires, Anreisepakete buchbar, Frühbucherrabatte möglich) pro Person. Die neuntägige Spitzbergen-Reise „Im Reich der Eisbären“ kostet ab 7448 Euro (inklusive Flügen, Frühbucherrabatte möglich) pro Person.
www.hurtigruten.com


Polar Adventures
Mit einem Eisbrecher über eine Distanz von mehr als 20 Breitengraden durch die Barentssee und den ganzjährig von einem Eisschild bedeckten Arktischen Ozean – das ist wohl eine der ausgefallensten Reisen, die man unternehmen kann. Etwa beim Franz-Joseph-Land beginnt die eisige Polkappe, von hier aus sind es noch rund 1000 Kilometer bis zum Nordpol. Die „50 Years of Victory“, deren Bugform es ermöglicht drei Meter dickes Eis zu durchbrechen, macht sich auf den Weg, der begleitet wird von Walross-, Robben und Vögelkolonien – vielleicht schaut ja auch ein Eisbär vorbei. Eine Reise zum Dach der Erde, von ganz oben geht es nur noch nach Süden.

Zwölf bis 250 Passagiere gehen an Bord, je nach Schiff. Die Bordsprache ist Deutsch oder Englisch. Fahrtgebiete sind unter anderem die Arktis, Grönland, Severnaja Semlja, die Kurilen, Kamtschatka oder die Antarktis.


Preisbeispiele: Die 14-tägige Eisbrecher-Expedition zum Nordpol mit der „50 Years of Victory“ ab/bis Murmansk kostet ab 18 975 Euro (Doppelkabine, ohne Flüge). Die zwölftägige Arktis-Expedition „Beechy Island – Baffin Island – West-Grönland“ ab Resolute (Kanada) bis Kangerlussuaq (Grönland) auf der Ocean Endeavour kostet ab 9295 (Doppelkabine, ohne Flüge) pro Person.
www.polaradventures.de

Tui Wolters
Mit kleinen Expeditions- und Forschungsschiffen nimmt Tui Wolters Kurs auf die entlegensten Zipfel unserer Erde. Spektakuläre Landschaften und eine faszinierende Tierwelt warten. Und genau darum geht es – nicht um Show und Animation. Tui Wolters bietet eine große Auswahl an Expeditionen, alle eint die ungezwungene Atmosphäre. 52 bis 318 Menschen können – je nach Schiff – mit an Bord. Meist ist die Bordsprache Englisch, je nach Reisetermin sind allerdings auch deutschsprachige Crewmitglieder mit an Bord.

Die Fahrtgebiete im Sommer 2015 und im Sommer 2016 sind Island, Grönland, Spitzbergen oder Alaska. Im Winter 2015/16 und 2016/17 geht es in die Antarktis.


Preisbeispiele: Die 14-tägige Reise „Island und die Naturwunder Grönlands“ auf MS Ocean Diamond kostet ab 4357 Euro (Zweibettkabine, inklusive Flüge) pro Person. Die „Exkursion ewiges Eis“ mit den Falkland-Inseln, Südgeorgien und Antarktis auf MS Plancius und MS Ortelius kostet ab 14.380 Euro pro Person (Zweibett-Kabine, inklusive Flüge).
www.tui-wolters.de

Hapag-Lloyd Kreuzfahrten
MS Bremen und MS Hanseatic sind die beiden Expeditionsschiffe von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, beide verbinden Abenteuer mit höchstem Komfort, die Bordsprache ist Deutsch. Maximal 155 Gäste nimmt die Bremen mit auf ihre Reisen in unberührte Natur, polare Fahrtgebiete 2015 sind unter anderem die Antarktis, Färöer, Island, Spitzbergen oder Kamtschatka. 2016 geht es unter anderem in die Antarktis.

175 Passagiere können an Bord der Hanseatic gehen, es ist das weltweit einzige Fünf-Sterne-Expeditionsschiff. 2015 kreuzt die Hanseatic unter anderem die chilenischen Fjorde und die Antarktis, Grönland und die Kanadische Arktis. 2016 geht es durch die Nordwestpassage, die legendäre Route, die nördlich des amerikanischen Kontinents den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Im Winter geht es in die Antarktis.


Preisbeispiele: Die 30-tägige „Expedition Nordostpassage“ von Tromsø nach Nome kostet in der Außenkabine ab 24 446 Euro (inklusive An- und Abreisepaket) pro Person. Die 13-tägige Expedition „Nordwestgrönland – Eisiges Neuland im Reich der Inuit“ auf der MS Bremen kostet ab 6888 Euro pro Person.
www.hl-kreuzfahrten.de

Silversea Cruises
Luxuriös bis ans Ende der Welt – das geht auch mit Silversea Cruises. Die Expeditionen fahren alle sieben Kontinente an, so auch den fernen Osten Russlands. Diese kaum von Menschen besuchte Region bietet eine arktische Tierwelt von unvorstellbarer Vielfalt: Rotschnabelalken und Papageitaucher, Buckel- und Grauwale, Polarfüchse, Kamtschatka-Braunbären und Riesenseeadler. Erkundet wird diese Wildnis per Zodiac oder zu Fuß, Wanderungen führen an den Kraterrand von Jankitscha auf den Kurilen. Es geht rüber nach Alaska oder der Kapitän nimmt Kurs auf Hokkaido, berühmt für seine zauberhaften Blumenfelder und Badehäuser.

100 bis 132 Passagiere werden an Bord genommen, je nach Schiff (Silver Discoverer, Silver Explorer oder Silver Galapagos). Die Bordsprache ist Englisch, deutschsprachige Mitarbeiter sind allerdings mit an Bord. Die Fahrtgebiete 2015/16 sind Alaska, die Antarktis, Nordeuropa und eben der ferne Osten Russlands.


Preisbeispiele: Die 17-tägige Expedition von Nome in Alaska, über den fernen Osten Russlands nach Otaru in Japan kostet ab 10.550 Euro pro Person auf der Silver Discoverer (ohne Flüge). Die 18-tägige Antarktis-Expedition von Valparaiso in Chile über die Drake Passage zur antarktischen Halbinsel und zurück nach Ushuaia in Argentinien kostet ab 14.350 Euro pro Person auf der Silver Explorer (ohne Flüge).
www.silversea.com