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Sind Roboter und Drohnen die Paketzusteller der Zukunft?

Sind Roboter und Drohnen die Paketzusteller der Zukunft?

Nicht nur Mediamarkt testet bei der Lieferung von Paketen moderne Technologien. Kritiker sehen in Drohnen oder Robotern potenzielle Jobkiller.

Essen. 

Ein kleiner weißer Roboter rollt auf sechs Rädern über Düsseldorfs Gehwege. Er weicht Laternen und Papierkörben aus, lässt Fußgänger an engen Passagen höflich passieren und liefert die Ware in seinem Bauch an der Haustür des Kunden ab. Diese Szene entstammt nicht einem Science-Fiction-Film, sondern ist bereits Realität. Media Markt testet derzeit für Online-Expressbestellungen einen Lieferroboter. Auch andere Unternehmen beschäftigen sich intensiv mit der Paketzustellung 2.0.

Die Roboter des Start-Up-Unternehmens Starship Technologies, mit denen Mediamarkt derzeit seinen Testlauf absolviert, wurden ebenfalls vom Versanddienst Hermes in Hamburg sowie von der Schweizer Post versuchsweise auf die Straße geschickt. Bei DHL und Amazon laufen Experimente mit Drohnen. So hat die DHL von Januar bis März im bayerischen Reit im Winkel eine Paketzustellung per Drohne ausprobiert. Dabei konnten beispielsweise Medikamente innerhalb von wenigen Minuten auf eine schwer erreichbare Alm in 1200 Metern Höhe geliefert werden. Bei dem Testlauf wurden 130 Be- und Entladungen durchgeführt – mit Erfolg.

DHL und Amazon experimentieren mit Drohnen

Amazon präsentierte auf einer Drohnenmesse in Las Vegas ein neues Modell für die Zustellung bis zur Haustür. Dabei soll eine Drohne Pakete mit einem Gewicht bis zu 2,2 Kilogramm im Garten oder auf dem Dach des Empfängers abliefern. Wann ein solches Projekt aber Realität werden kann, ist allerdings noch unklar.

Sollten Drohnen oder Roboter in Zukunft eine wichtige Rolle im Transport und der Logistik übernehmen, drohe vielen Beschäftigten der Jobverlust, warnen Kritiker der Technologie-Welle. Nach einer Studie des Weltwirtschaftsforums könnte der Vormarsch der digitalen Welt in den Fabriken und Büros der Industrieländer und aufstrebenden Volkswirtschaften bis 2020 unterm Strich mehr als fünf Millionen Jobs kosten.

An einigen Stellen bleibe der Mensch jedoch unersetzlich, sagt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer Robotik und Automatik im Maschinenbauverband. „Es gibt vieles, was der Roboter nicht kann, zum Beispiel Produktionsabläufe kreativ umstellen, unerwartete Fehler schnell beseitigen oder Tätigkeiten ausführen, die besonderes Feingefühl verlangen, so der Experte. (dpa/mas)