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Hausdurchsuchung nach Hassmails an SPD-Chef in Bocholt

Hausdurchsuchung nach Hassmails an SPD-Chef in Bocholt

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Thomas Purwin - SPD Vorsitzender in Bocholt Foto: Kai Kitschenberg / FUNKE Foto Services
Nach den Morddrohungen gegen den Bocholter SPD-Chef Thomas Purwin hat die Polizei die Wohnung eines tatverdächtigen 46-Jährigen durchsucht.

Bocholt. 

Polizeibeamte aus Münster und Borken haben am frühen Dienstagmorgen die Wohnung eines 46-jährigen Bocholters durchsucht. Er steht im Verdacht, Hassmails an den Bocholter Bürgermeister Peter Nebelo und den Kämmerer Ludger Triphaus geschickt zu haben. Er soll zudem für die Morddrohungen gegen den Bocholter SPD-Vorsitzenden Thomas Purwin verantwortlich sein.

Der 46-Jährige bestritt die Vorwürfe in einer ersten Befragung. Die Polizisten stellten in der Wohnung in der Bocholter Innenstadt einen Computer und Speichermedien sicher, die jetzt von IT-Spezialisten der Polizei Münster untersucht werden. „Je nach Datenmenge kann das eine Weile dauern“, erklärt Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt aus Münster. Weitere Informationen zu dem Ermittlungsverfahren wollte er nicht bekannt geben.

Thomas Purwin hatte den Parteitag der Bocholter SPD Anfang Oktober aufgrund der Morddrohungen gegen ihn abgesagt. Er hätte dort eigentlich als Stadtverbandsvorsitzender bestätigt werden sollen. Seit November 2015 hatten Bürgemeister Nebelo und Kämmerer Triphaus Drohmails bekommen. Anfang Oktober hatte Purwin dann eine Mail von „adolf.hitler@deutscherreichstag.de“ erreicht, in dem ihm der Absender drohte, „ihm gehöre der verf… Judenschädel abgeschlagen“. Aus Rücksicht auf seine Familie entschied sich Purwin, den Parteitag abzusagen und erhielt anschließend bundesweite Unterstützung. (lh)