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„Das ist großartig“

„Das ist großartig“

Hattingen/Bochum. 

Die Ärzte aus Polen und Großbritannien feiern die Transplantation von Riechzellen als Meilenstein in der Therapie von Querschnittslähmungen. Dr. Rainer Poburski, Chefarzt der Neurologischen Klinik des Evangelischen Krankenhaus Hattingen, kann das nachvollziehen: „In der Tat, das ist großartig. Das hat es bisher noch nie gegeben.“

Dabei habe es an Versuchen nicht gemangelt. Poburski spricht von Therapien mittels Stammzellen, die aber nicht den erwünschten Erfolg gebracht hätten. „Das Besondere ist hier, dass die Riechzellen speziell gezüchtet wurden.“

Riechzellen sind die einzigen Zellen des zentralen Nervensystems, die sich erneuern können, so die Professoren aus Breslau und London.

Der Brite Geoffrey Raisman hat sich bereits seit über 40 Jahren mit dem Thema beschäftigt. Raisman wies in Tierversuchen nach, dass olfaktorische Hüllzellen (Riechzellen) eine Regenerierung des Rückenmarks bei Mäusen ermöglichen können. Auch bei Hunden mit schweren Verletzungen der Wirbelsäule wurden Erfolge erzielt.

Poburski: „Es ist bahnbrechend.“ Wenn sich das als stabil erweise, könnte es Hoffnung für Millionen Betroffene sein.

Dr. Renate Meindl, Leiterin der Abteilung für Rückenmarkverletzte des Universitätsklinikums Bergmannsheil Bochum, zeigt sich vorsichtig: „Ich bin seit dreißig Jahren dabei. Bisher hatten wir keinen Fall, wo es funktioniert hat.“