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Archivarin sammelt Kult-Jeans

Archivarin sammelt Kult-Jeans

Washington. 

Sie ist der Dino unter den blau gewirkten Beinkleidern. Und trotz starker Konkurrenz einfach nicht totzukriegen. Levis Kassenschlager, die Jeans Nr. 501, feiert in dieser Woche 140. Geburtstag. Levi Strauss, Sohn einer Kaufmannsfamilie aus dem oberfränkischen Buttenheim, hatte das Textil aus Denim 1873 in San Francisco zum Patent angemeldet, kurz danach ging sie in die Produktion. Seither ist die Arbeiterhose von einst Standard- und Kultobjekt zugleich geworden.

Das Unternehmen beschäftigt mit Lynn Downey seit über einem Vierteljahrhundert sogar eine eigene Ar­chivarin, die inzwischen über 7500 Stücke stoffgewordener Geschichte zusammengetragen hat. Darunter sind selten gut erhaltene Exemplare wie die XX von 1879, die angeblich älteste Jeans der Welt. Wer mit Downey spricht, erfährt von einer Methode, die gewöhnungsbedürftig klingt. Aber den Stoff schont. Statt in die Waschmaschine legen 501-Insider ihr Hose zur Reinigung über Nacht ins Gefrierfach. Tötet Bakterien und Gerüche.

Der Verzicht auf konventionelle Säuberungsmethoden hat nun auch die offiziellen Weihen der Unternehmensspitze bekommen. Bei einer Konferenz in Laguna Niguel warb Vorstandschef Chip Bergh für mehr Umweltbewusstsein und nachhaltigen Umgang mit der gerade in Kalifornien raren Ressource Wasser. Dabei zeigte der schlanke Boss von Levi Strauss & Co. auf seine eigenen tiefblauen 501. „Diese Jeans haben seit einem Jahr noch keine Waschmaschine gesehen.“