Veröffentlicht inPanorama

Warum volltanken bei Hitze gefährlich sein kann

Warum volltanken bei Hitze gefährlich sein kann

dpa_148AA8009A799E2F.jpg
Tanken Foto: dpa
Die Temperaturen klettern in den kommenden Tagen immer weiter nach oben. Ein Überblick, worauf Verbraucher während der Hitzetage achten sollten.

Berlin. 

20, 25, 30, 35 – die Temperaturen gehen hoch hinaus in Deutschland: Endlich kommt der Sommer! Vor lauter Freude darüber sollte man der Hitze aber nicht völlig unbedarft entgegenschauen. Es gibt einiges zu beachten.

– Im Auto: An heißen Tagen kann der Tank im Auto zur Gefahr werden. Benzin und Diesel dehnen sich bei hohen Temperaturen aus. „Der Kraftstoff kann über die Tanklüftung entweichen und sich im schlimmsten Fall entzünden“, sagt Constantin Hack vom ACE. 50 Liter Sprit können sich im Hochsommer um etwa einen Liter ausdehnen. Mindestens umso viel weniger sollten Autofahrer tanken. Wenn die Zapfpistole automatisch kein Benzin mehr gibt, sollte auf keinen Fall mehr Kraftstoff in den Tank gegeben werden.

– Im Garten: Wer mittags gießt, verbrennt seine Pflanzen. Denn Wassertropfen auf den Pflanzen wirken in der Sonne wie Brenngläser. Außerdem kann während der Mittagszeit 90 Prozent der Feuchtigkeit nach dem Beregnen einer Rasenfläche wieder verdunsten. Am Morgen werden dem Boden laut Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) nur 25 bis 30 Prozent entzogen. Die beste Zeit zum Gießen ist laut dem Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) zwischen 3.00 und 4.00 Uhr morgens. Dann hat der Boden seine maximale Abkühlung erreicht. Aber natürlich geht es auch noch gut ein paar Stunden später.

– Auf dem Balkon: Sonnenschirme spenden nicht nur Schatten, sie schützen auch vor einem Sonnenbrand. Der Licht- oder UV-Schutzfaktor des Stoffs liegt am besten zwischen 60 und 80, rät Gerd Engelhardt vom Tüv Rheinland. Hierbei handelt es sich um spezielle UV-Schutz-Textilien. Laut der Deutsche Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention kann ein üblicher Sonnenschirm nur einen Schutzfaktor von 5 haben. Zum Vergleich: Das Laub von Bäumen schafft einen Wert zwischen 5 und 15, ein leichtes weißes Shirt 10 und dicht gewebte, dunklere Baumwollkleidung über 20.

– Im Haus: Frisch gewaschene Kleidung ist eine alternative Klimaanlage: Wird der nasse Stoff im Wohnraum getrocknet, entsteht Verdunstungskälte – und die hält zum Beispiel nachts das Schlafzimmer kühler. Dazu rät der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin. An heißen Sommertagen ist es außerdem gut, bereits am Morgen lichtdichte Vorhänge oder Rollläden herunterzulassen. Scheint die Sonne ungefiltert durch die Fenster, wird es in den Räumen heiß. Gelüftet wird nur nachts und am frühen Morgen.

– Im Büro: Hier sollte es nicht mehr als 26 Grad warm sein. Darauf weist das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (Ifaa) hin. Dieser Wert ist in den technischen Regeln festgelegt, welche die Arbeitsstättenordnung konkretisieren. Er ist ein Richtwert und rechtlich für den Arbeitgeber nicht bindend. Alles was über 26 Grad hinausgeht, wird für Beschäftigte in der Regel sehr belastend. Um es im Sommer halbwegs angenehm im Büro zu haben, sollten Berufstätige am besten in den frühen Morgenstunden lüften und die Jalousien ansonsten weitestgehend geschlossen halten.

– Im Park: Auch fleischlose Lebensmittel wie Käse und Gemüse lassen sich prima grillen. Neben speziellem festen Grillkäse kann auch Weichkäse auf den Rost. Darauf weist die Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft hin. Dafür wird der Weichkäse einfach in Alufolie gepackt – und mit weiteren Zutaten aufgepeppt. So lässt sich die Käsesorte Romadur mit vorgegarten Kartoffelhälften verpacken. Ein weiterer Tipp der Experten: Blauschimmelkäse mit Fenchel und Birne im Alupäckchen grillen. Für einen vegetarischen Spieß werden Käse, vorgekochte Kartoffeln, Zucchini, Kräuterseitlinge, Netzmelone und Datteln in Stücke geschnitten, abwechselnd aufgespießt.

– Unterwegs: Grundsätzlich gilt im Sommer, die Augen vor UV-Strahlen zu schützen. Aber dunklere Gläser bei Sonnenbrillen sind nicht zwangsläufig sicherer. Denn die Tönung entscheidet über den Blend-, nicht aber über den UV-Schutz. Wichtig ist deshalb, vor dem Kauf zu prüfen, ob die Brille ein CE-Kennzeichen hat, das in Europa Pflicht ist. Mit dieser Kennzeichnung gibt der Hersteller an, dass die Brille einen UV-Schutz für Licht von einer Wellenlänge bis 380 Nanometer hat, erklärt die Stiftung Warentest. Allerdings kann schädliches Licht bis 400 Nanometer reichen. Eine zusätzliche Kennzeichnung UV400 gibt an, dass Strahlen bis zu dieser Wellenlänge blockiert werden.

Auch die Haut braucht dringend Schutz vor den Strahlen. Das gilt ganz besonders für die empfindliche Haut von Kindern. Eltern verwenden für ihr Baby am besten Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30. Beim Eincremen gilt: Besser zu dick als zu dünn. Sonnencreme für Babys sollte weder Farbstoffe noch Konservierungsmittel oder allergieverdächtige Duftstoffe enthalten. Diese Anforderungen erfüllen etwa Produkte mit dem Siegel der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (DHA). Direkte Sonne ist für Babys tabu: Bei Spaziergängen schützen Eltern ihr Baby mit entsprechender Kleidung, Hütchen und Sonnenbrille, empfiehlt die DHA. (dpa)