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Moderator Frank Elstner will zum 70. Geburtstag keine Galas

Moderator Frank Elstner will zum 70. Geburtstag keine Galas

Seine Freunde kommen zum Abendessen – so feiert TV-Urgestein Frank Elstner an diesem Donnerstag seinen 70. Geburtstag. Aufwändige Galas will er zu seinem Jubiläum nicht erleben. Dabei gäbe es über ihn viel zu erzählen. Schließlich ist Frank Elstner einer der erfolgreichsten Fernseh-Entertainer Deutschlands.

Berlin. 

Anfragen nach Jubiläumssendungen oder Galas hat Frank Elstner abgelehnt. Er wolle nicht auf einen Thron gesetzt werden, an dem dann alle vorbeikommen und irgendetwas machen, um dem Geburtstagskind eine Freude zu bereiten, sagte der Jubilar kürzlich in einem Fernsehinterview. An seinem 70. Geburtstag am Donnerstag (19. April) hat Elstner daher seine Freunde zum Abendessen eingeladen.

Auch seine Ex-Frauen werden dabei sein, verriet der in dritter Ehe mit einer ehemaligen Stewardess verheiratete Entertainer in der Sendung „3 nach 9“. Nach 25-jähriger Beziehung hatte er die 22 Jahre jüngere Britta Gessler im August 2009 geheiratet. Das Paar hat zwei Töchter.

Sein Liebesleben ist der Bereich in seinem Leben, in dem Elstner sich nach eigener Aussage nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. „Mir ist zwar vieles im Leben gelungen, aber wenn man für fünf Kinder vier Frauen braucht?“, äußerte er sich selbstkritisch in der Radio-Bremen-Sendung.

Frank Elstner prägte die deutsche Fernsehlandschaft

Dafür ist Elstner in seinen drei Berufen als „Fernseh-Erfinder, Fernseh-Produzent und Fernseh-Moderator“ vieles sehr gut gelungen. Wie kein anderer hat er die deutsche Fernsehlandschaft mit seinen Ideen geprägt. Der größte Coup gelang ihm mit der Erfindung von Europas größter Samstagabendshow „Wetten, dass..?“. Am 14. Februar 1981 lief die Sendung zum ersten Mal im ZDF und wurde mit Einschaltquoten von rund 50 Prozent ein Straßenfeger in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Elstner moderierte die Sendung sechs Jahre, bevor er sie an Thomas Gottschalk abgab.

Auch nach dessen Ausstieg glaubt er an das Format. „Ich schwöre Ihnen, ‚Wetten, dass..?‘ wird noch 20 Jahre funktionieren, wenn man es richtig macht“, sagte er in einem Interview der „Welt am Sonntag“.

Beim Radio ist Elstner groß geworden

Der im österreichischen Linz geborene und in Baden-Baden und Bayern aufgewachsene Elstner ist eigentlich ein „Kind des Rundfunks“, wie er selbst sagt. Der Südwestfunk gab dem damals zehnjährigen Tim Maria Franz Elstner die Hauptrolle in der Hörspielfassung von „Bambi“. Nach der 13. Klasse, aber ohne Abitur, verließ Elstner das Erzbischöfliche Gymnasialkonvikt St. Bernhard in Rastatt, volontierte bei einer Zeitung und ging dann mit 21 Jahren zu Radio Luxemburg.

Dort wurde er als Moderator Frank – um Verwechslungen mit einem Sprecher Tom zu vermeiden – zu einem der beliebtesten Radio-Disjockeys der 1960er Jahre. Danach ging es Schlag auf Schlag: Chefsprecher des Senders, stellvertretender Programmdirektor, Direktor des deutschen RTL-Programms.

Den deutschen Fernsehzuschauern wurde er unterdessen als Moderator der „Fernsehlotterie“, von Spielshows wie „Spiel ohne Grenzen“ und die Quizsendung „Die Montagsmaler“ bekannt.

Erfolgreicher Produzent mit eigener Firma

Nach dem Ausstieg bei „Wetten, dass..?“ 1987 widmete sich Elstner mit eigenen Firmen vor allem der Entwicklung neuer Programmkonzepte. Einige liefen gut, andere wurden nach wenigen Folgen eingestellt. Vom RTL-Quiz „Jeopardy“ gab es bis Ende 1998 über 800 Folgen, eine Reiseshow wurde nach drei Folgen eingestellt. Seit zwölf Jahren moderiert Frank Elstner bis heute die samstägliche SWR-Sendung „Menschen der Woche“.

Zu seinem Geburtstag habe er sich vorgenommen, nur noch das zu machen, was ihm Spaß mache, sagte der unter anderem mit Bundesverdienstkreuz, Goldener Kamera und Bayerischem Fernsehpreis Geehrte im „WamS“-Interview. Weil im Fernsehen das Alter die Hauptrolle spiele, bekomme er sowieso keine mehr. Seine Popularität beim Publikum erklärt sich Elstner vor allem damit, dass er in seiner Karriere sein Publikum nie betrogen und immer sein Bestes gegeben habe.