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Frauen finden trinkende und rauchende Männer attraktiv

Frauen finden trinkende und rauchende Männer attraktiv

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imago71361514h~2e8ff8d4-ca96-47a8-a8da-8b95d5a45223.jpg Foto: imago/Westend61
Rauchende und trinkende Männer haben größeren Erfolg bei Frauen als die netten Jungs von nebenan. Zumindest bei kurzen Abenteuern.

Berlin. 

Wer mit Zigarette und einem Drink im Club steht, kann bei Frauen punkten. Die Gefahr, das Risiko, das Abgeklärte, das Männer damit verkörpern, zieht Frauen laut einer Studie der Kommunikationswissenschaftlerin Eveline Vincke an. Denn: Wenn sich Männer nicht von den gesundheitlichen Folgen des Drogenkonsums beeindrucken lassen, wirken sie auf Frauen besonders attraktiv und begehrenswert.

Laut der Studie der Universität Gent werden Frauen von Männern angezogen, die einen abenteuerlichen Lebensstil haben und sich dementsprechend von gesundheitlichen Risiken nicht abschrecken lassen. Stehen Frauen tatsächlich auf den typischen Bad Boy?

Experiment mit 600 Probanden

Zwar reichen die Indikatoren Rauchen und Trinken allein nicht aus, um einen Bad Boy zu definieren, aber sie bieten zumindest zwei Anhaltspunkte. Beide sind Vincke zufolge Merkmale für riskantes Verhalten. Und um herauszufinden, wie sich dieser Drogenkonsum von Männern auf Frauen auswirkt, führte die Forscherin ein Experiment mit 600 Probanden durch.

Vincke zeigte den Frauen Online-Profile von Männern, in denen der Lebensstil in 70 Wörtern beschrieben war. Das Profil eines Rauchers und eines Nicht-Rauchers lautet da zum Beispiel: „Peter liebt Fußball. Seit Jahren ist er ein loyaler Fan seines Lieblingsteams. Er spielt regelmäßig Hallenfußball mit seinen Freunden in einem Verein. Sie gewinnen selten, aber haben viel Spaß zusammen. Nach dem Training gehen sie oft in eine Bar.“ In einem Beispiel raucht und trinkt Peter niemals, in einem anderen gönnt er sich gelegentlich die ein oder andere Zigarette oder einen Drink und im dritten raucht und trinkt er regelmäßig.

Sex ohne Liebe ist okay

Basierend auf diesen Profilen mussten die Frauen unter anderem angeben, welche der Männer am ehesten mit der Aussage „Sex ohne Liebe ist okay“ übereinstimmen würden. Außerdem gaben sie an, wie attraktiv sie den Mann für einen One-Night-Stand oder eine lange Beziehung mit Verpflichtungen halten.

Die Ergebnisse der Befragung sind eindeutig: Frauen bewerten Männer mit gelegentlichem und hohem Alkohol- und Zigarettenkonsum als „sexually unrestricted“, also sexuell freizügig. Gleichzeitig werden Frauen von diesem riskantem Verhalten beeindruckt und bewerten Rauchen und Trinken bei Männern als interessant. Zumindest dann, wenn es um kurzweilige sexuelle Abenteuer geht. Die netten, ruhigen Jungs von nebenan hingegen sind dafür weniger geeignet.

Männer nutzen Alkohol- und Zigarettenkonsum als Strategie

Um herauszufinden, wie das Rauch- und Trinkverhalten von Männern mit ihren Flirt- und Sexgewohnheiten korreliert, befragte die Wissenschaftlerin mehr als 170 männliche Teilnehmer. Das Ergebnis: Männer, die eher an kurzweiligen Affären interessiert sind, haben einen höheren Alkohol- und Zigarettenkonsum, als die „sexually restricted group“, also Männer, die eher an langen Beziehungen und nicht an wechselnden Geschlechtspartnern interessiert sind. Bis zu 20 Gläser Alkohol pro Woche stehen im Kontrast zu vier bei den etwas prüderen Zeitgenossen.

Daraus schlussfolgert Vincke, dass Männer Alkohol- und Zigarettenkonsum als Strategie nutzen, um Frauen für eine kurzfristige Romanze zu gewinnen. Das begründe, warum Männer trotz den gesundheitlichen Folgen an diesen Angewohnheiten festhalten.

Abschreckungskampagnen wirkten sich so nicht positiv, sondern eher negativ auf den Alkohol- und Zigarettenkonsum aus. Denn eine Kampagne, die gesundheitliche Gefahren darstellt, verstärke zwar das Risikobewusstsein, aber gleichzeitig auch die Attraktivität des Konsums für Männer. Denn: Die Frauen stehen drauf.