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75 Prozent der Bilder im Ikea-Katalog sind computergeneriert

75 Prozent der Bilder im Ikea-Katalog sind computergeneriert

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Foto: Ikea
Der neue Ikea-Katalog für 2015 ist vor kurzem in Deutschland erschienen. In schicken Wohnwelten inszeniert der schwedische Konzern seine eigenen Möbel. Alles sieht perfekt aus, zu perfekt für die Realität. Denn über drei Viertel der Bilder sind keine echten Fotos – sondern computergeneriert.

Essen. 

Wenn Sie auch der Meinung sind, dass die perfekt ausgeleuchteten Küchen und die brillant eingerichteten Wohnzimmer im neuen Ikea-Katalog zu schön sind um wahr zu sein, haben Sie Recht. Denn bei den Bildern sind meistens keine Fotos – sondern computergenerierte Bilder. Das fand das Fachmagazin CG Society heraus.

Demnach sind drei Viertel aller Bilder im aktuellen Ikea-Katalog computergeneriert. Traditionelle Fotos werden kaum noch benutzt. Über 25.000 3D-Modelle von Stühlen, Sofas, Schränken und anderen Möbelstücken liegen mittlerweile in der Ikea-Datenbank und können beliebig angeordnet werden, um ein perfektes Bild für den Katalog zu erstellen. Selbst Licht und Schatten werden im Computer problemlos auf das Bild abgestimmt. „Sowohl aus Gründen der Umweltverträglichkeit als auch um Zeit zu sparen, wollen wir nicht einzelne Küchenteile von überall her zum Foto-Shooting bringen und sie dann wieder zurückschicken“, wird Ikeas IT-Manager Martin Enthed zitiert. Computergenerierte Bilder sind für Ikea einfach praktischer als echte Fotos.

2006 gab es den ersten „Computer-Stuhl“

Gerade um die einzelnen Bilder regional anzupassen, sei die neue Technik perfekt, erklärt Ikeas IT-Experte Martin Enthed: „Eine Küche in den USA sieht nun einmal ganz anders aus, als als in Japan oder Deutschland.“ Das ist nun kein Problem mehr. Denn am Computer kann Ikea die einzelnen Teil der Küche nach Belieben anordnen – mit ein paar Mausklicks.

Die ersten Experimente mit computergenerierten Bilder habe Ikea 2004 begonnen, erklärt Enthed im Gespräch mit CG Society. 2006 schaffte es ein Mobelstück aus dem Computer dann erstmals in den Ikea-Katalog, ein Stuhl namens „Bertil“. Der jährliche Katalog des Möbelhauses gehört weltweit zu den auflagenstärksten Printprodukten. Der letzte Katalog wurde 212 Millionen Mal gedruckt und erschien in 29 verschiedenen Sprachen. (fel)